Flüchtige Glücksgefühle
Weniger langlebig als der Sauerklee ist das Glücksmoos. Ebenfalls eine beliebte Silvestergabe.
Ebenfalls gern als Glückspflanze verschenkt wird rund um den Jahreswechsel das sogenannte Glücksmoos, das aufgrund seiner ausgesprochenen Zickigkeit eigentlich eine Zumutung für jeden Beschenkten ist. Spätestens im Februar pflegt der höchst empfindliche kleine Kerl seine zugegebenermaßen reizenden, winzigen Wedel zu strecken und einzugehen – und ob das der Sinn der Sache sein kann, ist doch fraglich. Wo bleibt hier das Glück?
Um den Jahreswechsel herum werden die kurzlebigen Exoten mit Namen Selaginella dennoch gern als Glückspflanzen angeboten, meist handelt es sich dabei um Selaginella martensii, willdenowii oder kraussiana. Die schuppenartigen Blätter dieser Moosfarne sind je nach Art unterschiedlich gefiedert und angeordnet. Sie sind hübsch anzuschauen, aber nur so lang die Pflanze unter idealen Umständen kultiviert wird, was kaum der Fall ist.
Denn die Moosfarne brauchen viel Helligkeit ohne direkte Sonneneinstrahlung. Sie dürfen nie, also nicht ein einziges Mal, austrocknen, vertragen aber auch keine Staunässe. Die Tem- Hübsch anzuschauen, jedoch geht das Glücksmoos meist spätestens im Februar ein. peratur sollte 20 Grad nicht überschreiten. Und ganz unbedingt braucht der Moosfarn eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, um wenigstens ein paar Monate ansehnlich zu bleiben. Eine Zicke braucht viel Pflege. Wer die kleine Zicke also über die Runden bringen will, muss sich praktisch täglich um sie kümmern, sie mit wohltemperiertem und kalkfreiem Wasser einnebeln und für einen kühlen Standort sorgen. Eine Möglichkeit, ihr den rechten Platz zur Verfügung zu stellen, besteht darin, sie in ein Terrarium oder in einen Flaschengarten zu pflanzen.
Normalerweise wird sie es jedoch trotzdem nicht lang machen, die tropische Prinzessin, weshalb meine Empfehlung lautet: Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand, schauen Sie sich lieber nach einer Oxalis um.