Holodeck

EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGIEALLTAG

Redaktionskonferenz in der „Presse“. Die Ressortleiter und die Chefredaktion treffen sich zur täglichen Planung der Online- und Printausgabe. Vor jedem Teilnehmer liegt das Smartphone am Besprechungstisch. Mit Ausnahme des Herausgebers hat es jeder liebevoll in bunte Silikon- oder Plastikhüllen verpackt. Manche haben sogar ein zusätzliches Panzerglas draufgeklebt. Würden das die Designer der Hersteller sehen, kämen ihnen wohl die Tränen. Uns bleibt aber keine andere Wahl.

Die Handys machen ja auch einiges mit, wenn sie uns in so gut wie allen Lebenslagen begleiten. Wir sitzen darauf, wenn es in der Hosentasche steckt, oder es wird gemeinsam mit dem Schlüsselbund in Handta- Ohne Schutzhüllen und Panzerglas sind unsere Smartphones schnell von Kratzern übersät. schen ordentlich durchgeschüttelt. Ab und zu rutscht es uns aus der Hand und macht unangenehme Bekanntschaft mit harten Böden. Zwar werden die Materialien von Display und Gehäuse immer härter und widerstandsfähiger, vor Kratzern sind sie aber nicht gefeit. Bis es ein selbstheilendes Displayglas gibt, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Erfunden soll es ja schon sein.

Zu Weihnachten bekam mein Älterer ein neues Smartphone. Bei seinem alten, einem Galaxy S5 mini, hatte er sich standhaft geweigert, es in eine Schutzhülle zu packen. Es kam, wie es kommen musste. Nach zwei Jahren zerbröselte das Display und das Gehäuse war an den Rändern nur mehr Bruchwerk. Das Neue, ein Huawei P10 lite, sollte nun besser geschützt werden. Also lieferte das Christkind eine Silikonhülle und ein Panzerglas dazu. Allerdings passte das Schutzglas nicht. Der neueste Trend der Designer ist nämlich, die Ränder abzurunden. Dadurch ist das Display am Rand leicht gewölbt und das Schutzglas steht darüber. Im Fachhandel stellte der Verkäufer entsetzt fest, dass sein Schutzglas ebenfalls nicht passte und die gesamte P10-lite-Panzerglasbestellung unbrauchbar war. Erst bei „Drei“fanden wir endlich ein passendes. Nun ist das Smartphone gut verpackt. Man erkennt das Ursprungsdesign zwar nicht mehr, aber es sollte Stürze „überleben“.