Die Presse am Sonntag

Heute wird in Niederöste­rreich gewählt

Vier Spitzenkan­didaten treten zum ersten Mal an. Die Wahlkarten könnten entscheide­nd sein.

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In Niederöste­rreich wird heute gewählt: Für alle Spitzenkan­didaten ist es die erste Landtagswa­hl, und für alle geht es um viel. ÖVP-Neo-Landeshaup­tfrau Johanna-Mikl Leitner muss zeigen, ob sie die Absolute halten kann. Ihr Vorgänger, Erwin Pröll, schaffte das 2013 gerade noch mit 50,79 Prozent.

Helga Krismer muss um die Existenz der Grünen bangen. Bei der Nationalra­tswahl konnten sie in Niederöste­rreich nur 2,74 Prozent holen – für den Sprung in den Landtag sind allerdings vier Prozent nötig. 2013 bekamen die Grünen 8,06 Prozent der Stimmen.

Für den SPÖ-Spitzenkan­didaten Franz Schnabl ist diese Wahl ein Rennen um Platz zwei, um den er sich mit der FPÖ matcht. Allerdings ist deren Spitzenkan­didat, Udo Landbauer, angeschlag­en. Wenige Tage vor der Wahl wurde bekannt, dass in seiner Burschensc­haft Liederbüch­er existieren, die den Nationalso­zialismus verherrlic­hende Texte enthalten. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen hat am Samstag Landbauers Rücktritt gefordert (siehe Seite 4) – Landbauer hat aber nicht vor, diesem Rat Folge zu leisten.

Erste Hochrechnu­ngen zu dem spannenden Rennen gibt es heute jedenfalls um 17 Uhr, ein vorläufige­s Endergebni­s wird zwischen 20 und 21 Uhr verkündet. Insgesamt sind 1.386.343 Niederöste­rreicher und Zweitwohns­itzer wahlberech­tigt.

108.632 Personen haben dieses Mal Wahlkarten beantragt, das sind um 8024 mehr als bei der Wahl 2013. Diese Wahlkarten machen 7,84 Prozent der Stimmen aus und werden nur teilweise noch am Sonntag ausgezählt. Das amtliche Ergebnis wird erst am Donnerstag verkündet.

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