Grün-weißes Zeichen oder violette Aufholjagd
24 STUNDEN AkTUELLE NACHRiCHTEN AUF Rapid empfängt Austria in Hütteldorf zum 325. Wiener Derby.
Wien. Rapid und Austria beschließen mit dem 325. Wiener Derby heute (16.30 Uhr, live, ORF eins, Sky) die Auftaktrunde in die Frühjahrssaison. Die Hütteldorfer streben nach dem ersten Heimsieg gegen den Erzrivalen aus Favoriten, im Allianz-Stadion hat es bislang zwei Niederlagen und ein Unentschieden gegeben. „Kreativität und Schwung sind da, alle sind motiviert. Wir wollen ein Zeichen setzen“, gab sich Rapid-Trainer Goran Djuricin optimistisch. Die beiden letzten Duelle im Oktober in Liga und Cup endeten mit zwei grün-weißen Siegen.
In der Winterpause wurde vor allem im taktischen Bereich gearbeitet, die Rückkehr von Thomas Hickersberger als Assistenztrainer habe zusätzliche Impulse gesetzt. „Die Zusammenarbeit mit ihm ist sensationell, die Mannschaft hat sich sicher weiterentwickelt“, lobte Djuricin. Es gelte, dominanter und effizienter in der Offensive und fleißiger in der Defensive aufzutreten als im Herbst, „dann wird’s im Frühjahr gut ausschauen“, prophezeite der 43-Jährige.
Rapid liegt als Tabellendritter acht Punkte vor der Austria, von einer klaren Rollenverteilung möchte Stefan Schwab dennoch nichts wissen. „Wir haben ein Heimspiel und haben einen besseren Herbst gespielt, also könnte man von der Papierform her sagen, wir sind Favorit. Aber ich schätze die Chancen 50:50 ein“, sagte der RapidKapitän. „Die Austria kennt unsere Stärken und wir ihre. Wir kennen uns in- und auswendig, daher ist eine enge Partie zu erwarten.“Die Austria sei auch aufgrund ihrer Transferaktivitäten im Winter ein gefährlicher Gegner, warnte Schwab. „Sie haben sich gut verstärkt und sind jetzt wahrscheinlich hinten stabiler als im Herbst.“
Für Rapid-Ikone Steffen Hofmann, 37, könnte es das letzte Heimderby sein. „Allzu lang werde ich nicht mehr spielen“, sagte der Rapid-Rekordspieler (530 Einsätze). In den bisherigen 20 Runden kam er lediglich auf 174 Spielminuten, sein Vertrag läuft mit Saisonende aus. „Es schaut derzeit danach aus, als ob es im Sommer vorbei ist.“ Austrias Europacup-Hoffnung. Bei der Austria ist man davon überzeugt, nach dem schwachen Herbst neu durchstarten zu können. „Wir haben genug Selbstvertrauen, dass wir sagen, wir können Rapid noch überholen“, betonte Trainer Thorsten Fink. 16 Spiele bleiben seinen Veilchen noch bis Saisonende, um den Sprung in den Europacup noch zu realisieren. Platz vier ist das Ziel, mit einem Derby-Sieg eventuell noch mehr. „Dann können wir vielleicht den dritten Platz erreichen. Wir wissen um die Bedeutung des Spiels.“
Dafür ist eine Stabilisierung der löchrigen Abwehr (29 Gegentore im Herbst) vonnöten. Der neu verpflichtete Abwehrchef, Michael Madl, fällt jedoch wegen eines Muskelfaserrisses vorerst aus. Damit dürfte mit Patrizio Stronati ein anderer Rückkehrer das Innenverteidigerduo mit Abdul Mohammed Kadiri bilden und links SalzburgLeihgabe Stefan Stangl beginnen. Den Ex-Rapidler erwartet ein ebenso heißer Empfang der grün-weißen Fans wie Raphael Holzhauser, der sich beim letzten Aufeinandertreffen ein Privatduell mit Steffen Hofmann geliefert hat. „Wir konzentrieren uns auf unser Leistung, das Rundherum können wir nicht beeinflussen“, meinte Holzhauser.
Im Tor hat sich Fink für Patrick Pentz als Nummer eins entschieden, Osman Hadzikic bleibt auf der Bank. Die Zielvorgabe ist für den AustriaCoach jedenfalls klar: „Wir wollen zeigen, dass wir eine andere Mannschaft sind als letztes Jahr.“