Apropos Keimlinge
Für gleichmäßige Gemüsereihen sorgen selbst gemachte Saatbäder und Saatscheiben.
Einer der häufigsten Anfängerfehler im Gemüsegarten besteht darin, bei der Gemüseaussaat feines Saatgut viel zu dicht in die vorgezogenen Rillen zu kippen. Das wird später nichts, weil sich die keimenden Pflänzchen gegenseitig im Wachstum behindern. Das vielgerühmte Ausdünnen hilft zwar, ist aber einerseits eine unendliche Mühsal und führt über die Jahre zu Gemüsegartenverdruss. Andererseits werden beim Ausrupfen fast unweigerlich die empfindlichen Würzelchen der stehengelassenen Karotten, Rüben, Radieschen und so weiter gestört oder beschädigt.
Das alles muss nicht sein, und da Ihnen jetzt sowieso noch langweilig und genug Zeit bis zur Aussaat draußen ist, können Sie sich mit dem Gedanken tragen, Saatbänder oder Saatscheiben selber herzustellen. Das ist eine hervorragende Beschäftigung, zum Beispiel für manche Abendstunde der letzten kalten und dunklen Tage dieses Jahres, und funktioniert so:
Küchenrolle in Beetbreite ausrollen und anschließend so falten, dass man der Reihe nach jeweils ein paar Zentimeter breite Streifen mit je einem Saatbänder helfen, beim Vereinzeln keine Würzelchen mehr zu beschädigen. Schnitt schneiden kann. Ein bisschen Nachdenken in Sachen Geometrie hilft, es wird Ihnen gelingen. Die Samen werden nun mit einem aus Mehl und Wasser kurz aufgekochten Kleister aufgeklebt. Am besten funktioniert das, wenn der überkühlte Mehl-WasserBrei mit einem Stäbchen der Reihe nach aufgetupft wird. Nie wieder vereinzeln. Dabei sind natürlich die Pflanzabstände zu beachten, logischerweise kommt nun je ein Samenkorn in die Kleistertüpfchen. Verwenden Sie entweder ein Samenlineal oder vernünftiges Augenmaß. Gut trocknen lassen und verstauen, bis es endlich so weit ist mit der Aussaat. Im Frühling kommen die Saatbänder schließlich in die Rillen, werden mit Erde bedeckt und nie wieder wird Vereinzeln ein Thema sein.