Heimat, nicht so süße Heimat
Caroline Says: »Sweet Home Alabama«. Der 1974 von der Southern-RockBand Lynyrd Skynyrd veröffentlichte Song „Sweet Home Alabama“(der u. a. Neil Young angriff, weil er die Rassentrennung in Alabama kritisiert hatte) hat für Einwohner des US-Staates ähnlich identitätsstiftende Funktion wie „Fürstenfeld“von STS für das Südburgenland, er ist aber deutlich chauvinistischer. Das stört auch Caroline Says: „It’s a song that represents pride in the worst aspect of the state’s history“, sagt sie. Und so schrieb sie in Heimarbeit einen Song gleichen Namens, der aber ganz anders – und zugegebenermaßen weniger eingängig – klingt und nichts mit Heimatstolz zu tun hat. Eher mit dem deprimierenden Gefühl, dass sie aus der „sad little town“, in der sie geboren wurde, nie wirklich herauskommen werde. Caroline Says murmelt und singt zugleich, die Musik klingt wie von einer alten, zerkratzten Schallplatte, erinnert in ihrer unheimlichen Ruhe ein wenig an stillere Songs von Velvet Underground. Gar nicht hymnisch, aber irgendwie verzaubernd.