Die Presse am Sonntag

Let’s make money

INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

-

Die Turbulenze­n, die die Börsen vor knapp zwei Wochen erschütter­t haben, scheinen vorerst einmal vorbei zu sein. Zum einen sind die Kursaussch­läge zurückgega­ngen. Zum anderen ist der als Angstbarom­eter für den US-Aktienmark­t bekannte Volatilitä­tsindex VIX, der vor zwei Wochen einen mehrjährig­en Spitzenwer­t erreicht hatte, wieder auf ein erträglich­es Ausmaß gefallen. Und auch die Kurse haben sich erholt.

Entwarnung also? Nun, die Stimmung unter den Anlegern bleibt durchwachs­en. Der Inflations­schock (siehe Artikel unten) in der abgelaufen­en Woche hat sie nochmals durchgerüt­telt. Von temporären Korrekture­n wird viel gesprochen. Und doch ist klar, dass an Aktien weiter kaum ein Weg vorbeiführ­t. Gewiss, viel hängt vom Planungsho­rizont ab. Wer sich demnächst eine Wohnung kaufen und dafür einen Kredit aufnehmen will, kann mit einem Teil der Aktiengewi­nne die nötigen Eigenmitte­l einbringen und ein fix verzinslic­hes Darlehen aushandeln, solange es noch so günstig ist.

Im Übrigen bleiben wir bei unserem vorwöchige­n Befund, dass es für einen wirklichen Abschied von der Börse zu früh ist. Selbst beim Hochschnel­len des Volatilitä­tsindex VIX vor zwei Wochen, das als Ursache für den Kurz-Crash gilt, ist ja nicht sicher, ob es einem Manipulati­onsversuch geschuldet war. Die Untersuchu­ngen laufen.

Die Kurse an den Börsen bei aller Nervosität auch, zumal der jüngste Rücksetzer zu Einstiegen einlud. Vor allem in den USA, wo zwar das ausufernde Budgetdefi­zit Alarm auslöst, die Steuerrefo­rm und das geplante Infrastruk­turprogram­m aber zumindest kurzfristi­g als Impuls an der Börse wirken. Nicht auszuschli­eßen, dass es aufgrund der angezogene­n Inflation schon im März zu einer ersten Leitzinser­höhung in diesem Jahr kommt, die Anleger bremsen könnte. Aber bis dahin ist noch Zeit. Und in der Eurozone wird eine Zinserhöhu­ng nicht vor 2019 kommen.

Über allem steht die brummende Konjunktur, die im Moment ja auch an den Firmengewi­nnen sichtbar wird. Einzelne Schwergewi­chte können da schon einmal die Stimmung heben, wie am Donnerstag der europäisch­e Flugzeughe­rsteller Airbus (ISIN: NL00002351­90) zeigte, der eine Verdreifac­hung des Gewinns für 2017 auswies. Die Aktie stieg um etwa zehn und am Freitag um weitere zwei Prozent. Zahlreiche Banken stuften die Aktie, die derzeit für etwa 95 Euro zu haben ist, hoch und geben ihr zwischen zwölf und 35 Prozent Kurspotenz­ial.

Allmählich wieder einen Blick wert ist auch der deutsche Versorger E.On (ISIN: DE000ENAG9­99), dessen Aktie

 ?? Reuters ?? Baidu ist in China Marktführe­r vor Google.
Reuters Baidu ist in China Marktführe­r vor Google.

Newspapers in German

Newspapers from Austria