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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Warnhinweis: Diese Ausgabe könnte Ihnen den Appetit verderben.
Gehören Sie auch zu denen, die ihren Avocadotoast lieben, Goji-Beeren übers Müsli streuen und Reis durch Quinoa ersetzen? Dann eine Warnung, die gleichzeitig eine Empfehlung ist: Der Bericht von Andreas Fink, Marlies Kastenhofer und Julia Raabe könnte Ihnen den Appetit verderben. Die drei schildern die Folgen des westlichen Superfood-Hypes für die Anbauländer. In der Michoacan-´Provinz im westlichen Mexiko schrumpft der Wald jährlich um 1000 Fußballfelder, damit Platz für den Avocadoanbau geschaffen wird, Schulkinder leiden unter den hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln, die bis hart an die Ortsgrenze gesprüht werden. In Bolivien haben die Bauern ihre Hochlandböden für das Quinoa-Gold ausgelaugt und stehen vor toten Äckern. Und manche GojiBeere sollte eher auf ihre toxischen Eigenschaften denn auf ihre Detox-Qualitäten untersucht werden.
Mit Risiken und Nebenwirkungen, allerdings anderer Art, hat sich auch Christine Imlinger beschäftigt: mit den Folgen der Abschaffung des Pflegeregresses. Seit Jahresbeginn steigt die Zahl der Anmeldungen für Alten- und Pflegeheime stark.
Was Politik für junge Menschen bedeutet, hat Julia Neuhauser untersucht. Anlässlich des lautstarken Teenagerprotests in den USA für eine Reform der Waffengesetze hat sie nachgefragt, wie rebellisch heimische Jugendliche sind – und was genau sie unter politischem Engagement verstehen. Hinweis: Mit Parteipolitik im engeren Sinn hat das meist nichts zu tun.
Und zum Schluss noch ein Blick zurück: Der journalistische Rückreiseverkehr aus Südkorea hat eingesetzt. Auch Christoph Gastinger, der für die „Presse“in Pyeongchang war, ist retour. Im Gepäck: die Bilanz von Olympia. Das Sport-Ressort lässt die Spiele noch einmal Revue passieren: Siege, Enttäuschungen – auf und abseits der Piste – und die eine oder andere politische Nebenwirkung.