Die Presse am Sonntag

Let’s make money

INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

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Vielen Untergangs­prognosen zum Trotz läuft es an den Börsen im Moment nicht ganz so schlecht. Gewiss, der Weg ist nach dem Flash-Crash von Anfang Februar und im Vergleich zum glänzenden Vorjahr holpriger geworden und wird es fortan wohl auch bleiben. Aber nach einer Unebenheit kommt es derzeit immer wieder schnell auch zu einer Erholung.

Selbst aufgewärmt­e Informatio­nen der US-Notenbank Fed, die am Mittwoch mit der Publikatio­n ihrer letzten Sitzungspr­otokolle ihre Bereitscha­ft zur Leitzinser­höhung untermauer­te, lösen zwar ein mulmiges Gefühl, aber keine Panik aus (siehe Artikel unten).

Zunehmend im Blick haben Anleger jedoch die Rendite von US-Staatsanle­ihen. Für zehnjährig­e Anleihen stieg sie am Mittwoch nach Veröffentl­ichung der Fed-Zinsprotok­olle auf 2,95 Prozent − den höchsten Wert seit vier Jahren. Eine höhere Rendite heißt gemeinhin eine Abkehr der Anleger von Aktien. Vor allem die Drei-Prozent-Marke bei Renditen gilt Experten als kritisch. Aber schon am Donnerstag gingen die Renditen wieder zurück.

Außerdem ist nicht gesagt, dass bei einem Bruch der Marke und bei einem sukzessive steigenden US–Leitzins die Aktienmärk­te nicht weiter laufen können. Anlegern dürfte nämlich bewusster werden, dass die Leitzinsen ja deshalb steigen, weil die Konjunktur läuft. Das tut sie auch in Europa und gerade in Deutschlan­d. Und zwar ungeachtet der Tatsache, dass sich die Stimmung unter deutschen Unternehme­rn laut ifo-Umfrage im Februar verschlech­terte. Hier muss man wissen, dass dieser konjunktur­elle Frühindika­tor zuvor auf einem Rekordhoch gelegen war. Vor allem für das kommende halbe Jahr ist die Euphorie nun etwas gebremst.

Vorerst freilich sind richtig große Kurssprüng­e an den Börsen im Moment nicht zu erwarten. Denn aktuell kommen auch potenziell­e Belastunge­n seitens der Politik zurück. So wählt Italien in einer Woche das Parlament, und in Deutschlan­d stimmen die SPD- Mitglieder über die große Koalition ab. Sollten sie ablehnen und sollte in Italien einer der dezidierte­n Eurokritik­er das Rennen machen, könnte es Europas Börsen schon einmal durchrütte­ln.

Mit günstig bewerteten Aktien und hohen Dividenden­renditen kann man auch in solchen Zeiten dagegenhal­ten. Etwa mit dem deutschen Versorger

(ISIN: DE00070371­29). Im Unterschie­d zu seinem strategisc­h progressiv­eren Konkurrent­en E.on, den wir vorige Woche hier präsentier­t haben und der seither um sieben Prozent zugelegt hat, setzt RWE auf konvention­elle Kraftwerke. Wie die ganze Branche war auch die RWE-Aktie seit Herbst unter Druck und ist nun mit 16,6 Euro attrak-

 ?? APA/Harald Schneider ?? Die Fertigung des Magna-Konzerns in Graz läuft auf Hochtouren. Nun kommen neue Modelle hinzu. Die Anleger freut’s.
APA/Harald Schneider Die Fertigung des Magna-Konzerns in Graz läuft auf Hochtouren. Nun kommen neue Modelle hinzu. Die Anleger freut’s.

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