Kunstwerte
WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN
Antik bis zeitgenössisch. Die Wikam startet dieses Wochenende den heimischen Messereigen. Das Angebot umfasst alle Sparten und bietet kaum Überraschendes.
Der Wiener Kunstmarkt kommt nach der Winterpause jetzt wieder in die Gänge. Erstes Großevent im Jahr ist die Wiener Internationale Kunst- und Antiquitätenmesse (Wikam), die gestern im Palais Ferstel und Palais Niederösterreich eröffnet hat. Veranstalter ist der Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler unter der Leitung von Verbandspräsident Horst Szaal. Er hat im Vorjahr die Events umgekrempelt. Anlass ist der Umbau des Künstlerhauses, in dem immer die Frühjahrsausgabe der Wikam stattfand. Diese übersiedelte in die Palais Ferstel und Niederösterreich, wo die Herbstausgabe der Wikam beheimatet war. Die Herbstausgabe wurde hingegen gestrichen, denn im Herbst konkurrierte die Wikam immer mit der Art & Antique in der Wiener Hofburg, die denselben Messetermin besetzt und auch thematisch gleich ausgerichtet ist. Im Frühjahr ist die Wikam zumindest die einzige klassische Messe mit Kunst und Antiquitäten in Wien. Stattdessen hat Szaal im Herbst die Fair for Art Vienna neu aus der Taufe gehoben. Es war zwar keine große Neuerung, weil sie inhaltlich immer noch nahe an der Wikam ist und alle Sparten umfasst. Sie ist etwas stärker geworden im zeitgenössischen Bereich. Bewährtes Konzept. Die jetzige Wikam ist ihrem Konzept treu geblieben und bietet wieder einmal alles: Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Mobiliar, Schmuck, Asiatika, Volkskunst, Skulpturen, Schmuck, Teppiche, und das quer durch alle Jahrhunderte. Auch die gezeigte Ware bringt keine großen Überraschungen. Die Wiener-Werkstätte-Ware, Biedermeier- und Jugendstilmöbel, die sakralen Skulpturen, Bauernmöbel, bei den Bildern die Stimmungsimpressionisten, der dauerpräsente Alfons Walde – bei dem man sich manchmal fragt, ob ein einzelner Maler wirklich so viele Bilder produziert haben kann, wie ständig angeboten werden – und der allgegenwärtige Markus Prachensky, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Doch anscheinend funktioniert dieses Programm und daher lautet das Prinzip von Szaal wohl, an Bewährtem festzuhalten.
Diesmal gibt es mehr Sonderausstellungen, darunter Meisterskulpturen von der Gotik bis zum Rokoko bei Kössl Kunst & Teppich, die Galerie Gerlich zeigt einen Schwerpunkt zu Robert Hammerstiel zum 85. Geburtstag des Künstlers, und zum 95. Geburtstag von Hans Staudacher hat die Galerie Szaal eine Schau zusammengestellt. Von hoher Qualität ist ein Engadiner Stubenbuffet und ein Sakristeischrank aus Graubünden. Die Ware stammt aus einer Schweizer Privatsammlung.