»Habe schon Hasen gegessen«
Shootingstar Domhnall Gleeson erzählt der »Presse am Sonntag«, warum seine Rolle als Hasenjäger im Oster-Animationsspaß »Peter Hase« gefährlicher war als sein »Star Wars«-Gastspiel. Und wie er lernte, mit einem Ding zu interagieren, das de facto nicht da
Die Tage, in denen Domhnall Gleeson bei Interviews regelmäßig nur über seinen Papa Brendan Gleeson („Braveheart“) ausgefragt wurde, sind längst vorbei. Der fesche 34-jährige Ire hat sich mittlerweile als hochgelobter Fixstern im Filmbiz etabliert, mit Parts sowohl im ambitionierten Oscar-Kino („Ex Machina“, „The Revenant“) als auch in Blockbustern wie „Harry Potter“oder „Star Wars“. In der Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers „Peter Hase“beweist er Slapstick-Talent. Sie hatten ja schon Erfahrung mit computeranimierten Filmen wie „Star Wars“und „Harry Potter“– was waren die besonderen Herausforderungen bei „Peter Hase“? Domhnall Gleeson: Stimmt, ich habe schon solche Filme gemacht, aber ich habe noch nie mit etwas interagieren müssen, das nur computergeneriert existiert. Bei „Star Wars“und „Harry Potter“werden die ganzen Sets in real gebaut, da brauchte es nicht so viel Fantasie. In „Peter Hase“aber, wo die Hasen sämtlich animiert sind, gibt es sehr viel physische Interaktion und sogar Konversation mit einem Ding, das beim Drehen de facto nicht da ist. Man muss da viele Hausaufgaben machen, bevor man ans Set geht, muss alle Bewegungen gut einstudieren und körperliche Routinen entwickeln, die man dann abrufen kann. Sie fliegen in dem Film ja auch dauernd durch die Gegend, haben Sie sich da nie wehgetan? Ich hab mich gleich am Anfang einige Male blöd verletzt, am ersten Tag schon bei einer Nicht-Action-Szene, da hab’ ich mir selbst ein Glas auf den Knöchel geschmissen und ihn mir so verstaucht. Die ganzen Lauf- und Springszenen danach konnte ich also nur mit Schmerzmitteln absolvieren. Die Tatsache, dass für mich ausgerechnet „Peter Hase“wesentlich härter war als zum Beispiel „The Revenant“oder „Star Wars“, ist schon sehr amüsant. Von der Art, wie Sie spielen, fällt einem bei „Peter Hase“gleich Jerry Lewis ein . . . Exakt, aber ich verehre auch etwa Buster Keaton, der ist ein Genie. Und Jim Carrey. Diese Jungs haben Dinge gemacht, die einfach unglaublich sind. Bei all den Genannten ist natürlich klar, dass man nie so gut sein wird wie die. Aber es trotzdem einfach zu probieren und Spaß dabei zu haben, ist wunderbar. Das ist doch eine herrliche
Domhnall Gleeson
wurde am 12. Mai 1983 in Dublin geboren. Er ist der älteste von vier Brüdern.
Berühmter Vater.
Zunächst stand der Junior im Schatten seines prominenten Vaters Brendan Gleeson, der zum Beispiel aus „Braveheart“neben Mel Gibson bekannt geworden ist. Doch längst ist auch der Sohn etabliert, spielte Domhnall Gleeson doch bereits in Dutzenden Filmen, teils auch in Blockbustern wie etwa „Star Wars“. Ausgangslage, um in der Früh in die Arbeit zu gehen. Haben Sie selbst Haustiere? Nein, leider. Ich hatte als Kind drei Goldfische. Aber ich glaube, irgendwann mal hat einer die anderen beiden verspeist. Und wie ist Ihr Verhältnis zu Hasen? Sehr gut. Ich habe sogar schon welche gegessen. Einen am letzten Drehtag, da gab es Hasen-Stew im Hotel. Wir hatten nämlich einen echten Hasen am Set, den durften wir halten, um zu spüren, wie sich Hasen so anfühlen. Nach dem letzten Take haben wir den gehäutet und dann verspeist, war sehr lecker. O. k., o. k., das stimmt natürlich nicht (lacht), schreiben Sie bitte, dass das ein Witz war. Sie haben einmal gemeint, dass Sie selbst nach Ihrer Rolle als Bill Weasley in „Harry Potter“auf der Straße nicht oft erkannt werden. Ich nehme an, nach den letzten beiden „Star Wars“-Filmen, in denen Sie General Hux spielen, hat sich das gehörig verändert? Bei „Star Wars“hatte ich recht viel Leinwandzeit. Das hat man in der Tat gleich auch an der Intensität des Zuspruchs im Alltag gemerkt. Sie haben als neues Mitglied der Oscar Academy heuer zum ersten Mal auch abgestimmt. Wen haben Sie gewählt? Das ist doch Wahlgeheimnis, das sage ich Ihnen natürlich nicht (lacht). Sind Sie glücklich mit dem Ergebnis? Da einige der Nominierten meine Freunde sind, war es spannend. Ich fand cool, dass es der Oscar manchmal ja doch richtig hinbekommt. Nicht zwangsläufig bei den Gewinnern, aber bei den Nominierten. Ich meine, Saoirse Ronans und Margot Robbies Performances in „Lady Bird“und „I, Tonya“sind wohl für die Ewigkeit. Und dass Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“so gut abgeschnitten hat, hat mich natürlich auch sehr gefreut, ohne ihn wäre ich wohl nicht einmal Schauspieler geworden – in seinem Kurzfilm „Six Shooter“hab’ ich einst neben meinem Dad meine allererste Kinorolle gespielt.