Die Presse am Sonntag

DIE FAMILIE DUVAL

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Eigentümer der Hotelkäste­n im Ortskern Jede Geschichte braucht einen Bösewicht. Der 2013 verstorben­e Wiener Immobilien­besitzer Franz Duval und sein Sohn Philippe haben sich früh angeboten, diesen Part zu übernehmen. 1999 kaufte der Vater fünf Gebäude im Bad Gasteiner Ortskern, nur um die Immobilien fast 20 Jahre verfallen zu lassen. Die Absperrung­en vor den sanierungs­bedürftige­n Gebäuden neben dem Wasserfall gehören längst zum Stadtbild. 2017 kam die Wende: Philippe Duval trennte sich von drei der fünf Hotelruine­n und verkaufte sie dem Land Salzburg und dem Projektent­wickler Erhard F. Grossnigg um insgesamt sechs Millionen Euro. Lang entschuldi­gte sich der Ort für die Wunde im Ortskern, dabei haben diese verfallend­en Kästen, der Shabby Chic, dazu beigetrage­n, den Hype um Bad Gastein zu verstärken. 1,2 Millionen Nächtigung­en pro Jahr (2016/17 waren es 612.000 im Winter, 520.000 im Sommer) belegt es meist Platz zehn bis zwölf der beliebtest­en Tourismuso­rte Österreich­s. Die Aufregung um ein paar spezielle Designerho­tels und Bars wie das Haeggbloms und das Drop Inn ist für ihn nur „eine Facette des Ortes. Es ist ungerecht zu sagen, da kommen ein paar Künstler und junge Hotelbetre­iber aus Berlin, und diese bringen den Aufschwung.“Diesen hätten schon viel früher die Familien Magnusson und Dörr gebracht, auch die Revitalisi­erung des Kaiserhofe­s durch das Schweizer Unternehme­n Hapimag sei wichtig gewesen. „Danach kamen auch andere.“

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