FAMILIE LARS OLE MAGNUSSON
Kaum einem anderen Tourismusort war zuletzt so viel Aufmerksamkeit und Lob beschieden wie Bad Gastein. Das „Wolkenkratzerdorf“in den Alpen, wie es manche nennen, in dem schon der deutsche Kaiser Wilhelm gern in heißen Thermalquellen badete, lebt vom wuchtigen Wasserfall, der mitten durch das Ortszentrum rauscht, und den ebenso wuchtigen Jahrhundertwendehotels gleich daneben. Künstler und Individuelle fahren seit ein paar Jahren wieder hierher. Die Geschichte vom Aufstieg eines verfallenen Ortes ist perfekt. Aber stimmt sie auch? Wir erzählen, wie der Hype um „5640 Bad Gastein“entstand und wer dabei welche Rolle spielt. Hoteliers aus Schweden, seit 25 Jahren vor Ort Den ersten Aufschwung brachte ein Schwede, den es vor über 25 Jahren zufällig in den Ort zog. Heute ist der Name Lars Ole Magnusson jedem ein Begriff. Insgesamt 28 Millionen Euro haben Magnusson senior und junior in Bad Gastein investiert und viele Landsleute hierhergelockt. Ihre mittlerweile sieben Hotels, darunter der Salzburger Hof, und einige Restaurants gelten als touristisches Rückgrat von Bad Gastein. Wichtig für den Ort war auch der deutsche Unternehmer Leonhard Dörr, dem das Hotel Bellevue und die gleichnamige Alm gehören. Wohnung im Hotel de L’Europe über den Ort (Titel: „Ruins Bad Gastein“). In Hamburg betrieb er ein paar Jahre die erfolgreiche Bar Hamburg, verkaufte sie aber mit 30 wieder. „Weil ich zurück nach Bad Gastein wollte.“Olaf Krohne organisierte opulente Galas mit Untergangsflair im schon leer stehenden Hotel Straubinger. „Das hatte etwas von der Titanic. Wir wussten, nach zehn Stunden ist alles wieder vorbei.“Und das zog die ersten deutschen Journalisten, wie den gebürtigen Österreicher David Baum, an. Krohne eröffnete das Hotel Regina und betreibt seit 2017 mit Jason Houzer auch das Traditionshotel Grüner Baum, das seit Ostern 2016 geschlossen war. Für die Mundpropaganda sorgen heute nicht mehr nur Feuilletonschreiber von „FAZ“und „Süddeutsche“, sondern Influencer wie Puls4-Moderatorin Bianca Schwarzjirg, die eine Wohnung im Ort hat und auf ihrem Instagram-Account fleißig Werbung für Gastein, die neue Schmucklinie des Ortes von Franziskus Kriegs-Au und Häuser wie den Grünen Baum macht.