Der Überlebenskünstler von Damaskus
Der syrische Machthaber Assad lässt sich nach den begrenzten Luftangriffen der westlichen Allianz von seinen Anhängern feiern. Er hält an seinem Vorhaben fest, das ganze Land wieder mit Gewalt unter seine Kontrolle zu bringen.
Explosionen rissen die Bewohner von Damaskus am frühen Morgen aus dem Schlaf. Viele rannten auf ihre Balkone, andere kletterten auf die Dächer, um das nächtliche Spektakel besser beobachten zu können. Lichtblitze standen am Himmel, gefolgt von dumpfen Erschütterungen. Im Norden und Osten der syrischen Hauptstadt markierten dichte, schwarze Rauchwolken die Einschlagsorte. „Es war Chaos pur über unseren Köpfen“, beschrieb ein Bewohner seine Erlebnisse gegenüber dem britischen Sender BBC. 45 Minuten dauerte das Bombardement durch amerikanische, französische und britische Marschflugkörper.
Schon wenig später kreisten lärmende Autokorsos mit syrischen Fahnen durch die Straßen, ließen Bewohner die Armee und Bashar al-Assad hochleben. „Bashar, wir folgen deinen Befehlen. Und wenn die Welt in Flammen aufgeht“, skandierten einige aus der Menge.
Syriens Machthaber inszenierte sich als Überlebenskünstler: Das Präsidialamt verbreitete über Twitter ein kurzes Video unter dem Titel „Der Morgen der Unerschütterlichkeit“, auf dem der Diktator demonstrativ mit Akten unter dem Arm durch die prächtigen Marmorhallen zu seinem persönlichen Büro schlendert. Wann genau die
»Bashar, wir folgen deinen Befehlen. Und wenn die Welt in Flammen aufgeht.«