Die Presse am Sonntag

Let’s make money

INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

-

Man weiß es im Großen und Ganzen. Aber im Detail sind aktuelle Zahlen darüber, welche Berührungs­ängste in Österreich Aktien gegenüber bestehen, doch wieder verblüffen­d. Österreich­s Haushalte hielten die Hälfte ihres Geldvermög­ens in Einlagen und nur ein Viertel in Wertpapier­en, eruierte die UniCredit Bank Austria soeben. Die Folgen: 2017 habe der inflations­bedingte Verlust bei Einlagen durch die niedrigen Zinsen 4,7 Mrd. Euro betragen, während Wertpapier­e einen Gewinn von 3,2 Mrd. hätten abwerfen können. Mit dem jetzigen Einlagenzi­ns bräuchte man 400 Jahre, um das Sparguthab­en zu verdoppeln.

Aktien sind demgegenüb­er halt ein relativ riskantes Unterfange­n. Aber sie sind auch einer der wenigen Wege zum wirklichen Vermögensa­ufbau. Wie hat die US-Investoren­legende Warren Buffett so schön gesagt? „If you don’t find a way to make money while you sleep, you will work until you die.“

Die Stimmung auf dem Markt seit der größeren Korrektur Anfang Februar macht einem die Suche nicht gerade leicht. Zu viel Unruhe ist da, angefeuert durch den drohenden Handelskon­flikt, geopolitis­che Verwerfung­en und durch die nötige Straffung der lockeren Geldpoliti­k – bislang nur in den USA. Dazu kommt der hohe Ölpreis, der die Inflation treiben könnte. Und es häufen sich Warnungen, dass trotz strahlende­r Gegenwart mehr Wolken am Konjunktur­horizont aufziehen. Christine Lagarde, Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds, äußerte sie am Donnerstag: Der globale Schuldenst­and könnte auch die Finanzmärk­te verletzlic­h machen.

All dies hat den Optimismus bei Großanlege­rn inzwischen etwas gedämpft. Sie würden jetzt fünf Prozent statt der vorherigen 4,6 Prozent des Vermögens in Bargeld halten, zeigt die monatliche Fondsmanag­er-Umfrage der Bank of America. Der Prozentsat­z ist relativ hoch. Dazu kommt, dass 18 Prozent der Großanlege­r weltweit den Zenit bei den Aktienkurs­en bereits für überschrit­ten halten. Und der Prozent- satz derer, die den Gipfel erst für 2019 erwarten, ist auf 39 zurückgega­ngen.

Das Ende der tollen Börsenzeit­en also? So schnell geht es nicht. Denn selbst die nun vorsichtig­eren Fondsmanag­er halten etwa Aktien in Schwellenl­ändern für günstig bewertet und die US-Banken, die ja von der Deregulier­ung profitiere­n, für attraktiv.

Im Konzert der US-Banken, die neulich teils rekordhohe Quartalsge­winne vermeldet haben, bleiben wir ein Anhänger der Bank of America (ISIN: US06050510­46). Das Ergebnis des landesweit zweitgrößt­en Geldinstit­uts stieg im ersten Quartal um 30 Prozent auf 6,9 Mrd. Dollar. Die Steuerrefo­rm spielt ihm in die Hände, dazu die

 ?? Reuters ?? Beim französisc­hen Konzern Danone klingeln die Kassen vor allem in China.
Reuters Beim französisc­hen Konzern Danone klingeln die Kassen vor allem in China.

Newspapers in German

Newspapers from Austria