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der aus dem Brexit entsteht, zu einer alleinigen Belastung für die Nettozahler wird. Wir wollen, dass Ausgaben der europäischen Union kritisch geprüft werden. Es gibt mit Deutschland einen Nettozahler, der das offenbar großzügiger sieht. Deutschland hat hier eine großzügigere Position, das stimmt. Wir sind auch verhandlungsbereit, aber wir geben auch auf das Geld unserer Steuerzahler acht. Das sehe ich auch als meine Aufgabe als Regierungschef. Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, will eine grundsätzliche Reform der EU. Wird das auch im Fokus stehen? Ich bin im guten Kontakt mit Präsident Macron. Dort, wo wir Schnittmengen haben, wollen wir seinen Kurs auch unterstützten. Zum Beispiel bei der besseren Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich oder in der Schaffung eines ordentlichen digitalen Binnenmarkts. Oder auch, wenn es um die Besteuerung von großen Internetgiganten wie Google oder Facebook geht. Es braucht da mehr Gerechtigkeit. Aber etwa auch, was die stärkere Bürgereinbindung betrifft, ziehen wir an einem Strang. Apropos Bürgereinbindung: Die Voreinschreibefrist des Rauchervolksbegehrens ist gut gelaufen. Bleiben Sie dabei – wie von der FPÖ angekündigt – dass eine Volksbefragung frühestens 2021 stattfindet? Jetzt muss man einmal das Volksbegehren im Herbst abwarten. Ich kann nur versichern, dass wir das Ergebnis nicht nur ernsthaft im Parlament behandeln werden – sondern auch die Regierung wird sich damit intensiv auseinandersetzen. Eine letzte Frage: Werden Sie Matthias Strolz vermissen? Ich habe ja die Möglichkeit, ihn weiter zu treffen – vielleicht sogar in einer normaleren Atmosphäre als bei Fernsehdiskussionen vor laufender Kamera. Aber gern ein Wort zu ihm: Ich schätze ihn durchaus. Und auch wenn wir in einigen Fragen einer Meinung sind und in anderen nicht waren, so empfand ich ihn stets als Bereicherung für die österreichische Politiklandschaft. Insofern ist sein Rücktritt bedauerlich.