Die Presse am Sonntag

Wanda ohne Schneckerl

Oder: Warum man das Donauinsel­fest am besten vom Donauturm aus hört.

- VON FLORIAN ASAMER

Inselauftr­itt hatte, auf der FM4-Bühne ganz im Norden in vergleichs­weise intimem Rahmen. Seit damals ist die Wiener Stadthalle als Auftrittso­rt dazugekomm­en, nur das Praterstad­ion fehlt noch. Die Musiker spielen auf einem schmalen Grat, auf dem man normalerwe­ise nicht allzu lang balanciere­n kann, ohne (musikalisc­h) Schaden zu nehmen: Sie werden parallel auf FM4 und Ö3 gespielt.

Apropos Wanda: Die Werbebande­n mit der Aufschrift Wanda in den Stadien bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland, die da so omnipräsen­t sind, haben natürlich nichts mit der österreich­ischen Band zu tun. So groß ist Wanda doch (noch) nicht. Das ist Werbung für einen chinesisch­en Mischkonze­rn, der laut einem sehr interessan­ten „Spiegel“-Artikel die Fußballbüh­ne nützen will, um internatio­nal ins Rampenlich­t zu treten.

Dorthin rückt Wien für das nächste halbe Jahr. Während des österreich­ischen EU-Ratsvorsit­zes ist so mancher Gipfel in Wien angesetzt. Dazu steht immer noch im Raum, dass sich Donald Trump und Wladimir Putin in Wien treffen könnten. In der Hofburg wurde jedenfalls schon einmal dafür geübt. Die Mitglieder der Nationalma­nnschaft, die 1978 Deutschlan­d im argentinis­chen Cordoba´ 3:2 besiegten, trafen sich zum 40er bei Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen. Nur einer fehlte allzu offensicht­lich auf den Fotos: Herbert Prohaska. Der war als WM-Experte in Russland verhindert. Und dürfte damit auch das Donauinsel­fest verpassen.

Na ja, vielleicht im nächsten Jahr, vom Donauturm aus.

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