Durchlaufposten Löwelstraße
Elf SPÖ-Manager in elfeinhalb Jahren: Was wurde aus Kalina, Rudas und Kollegen?
Ein halbes Jahr ist Max Lercher nun schon Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Statistisch gesehen hat er damit bereits die Hälfte der durchschnittlichen Amtszeit hinter sich. In den vergangenen elfeinhalb Jahren hat die SPÖ – Lercher miteingerechnet – elf Parteimanager verbraucht. Wobei es zwischendurch auch Doppelspitzen gab. Am längsten haben Laura Rudas (2008 bis 2014) und Günther Kräuter (2008 bis 2013) in der Löwelstraße durchgehalten. Alle anderen SPÖ-Bundesgeschäftsführer seit 2007 waren deutlich kürzer im Amt.
Was wurde eigentlich aus Max Lerchers Vorgängern? Josef Kalina, der den Job zwischen Jänner 2007 und Juli 2008 unter Alfred Gusenbauer machte, ist heute PR-Unternehmer in Wien. Sein damaliger Co-Bundesgeschäftsführer, Reinhard Winterauer, befindet sich im politischen Ruhestand, taucht aber dann und wann in den Seitenblicken der oberösterreichischen SPÖ auf.
Doris Bures, die Werner Faymann für die Wahl 2008 zurückgeholt hat (sie war schon von 2000 bis 2007 im Amt), ist nunmehr Zweite Nationalratspräsidentin. Im Dezember 2008 übergab Bures an das nicht gerade harmonische Duo Laura Rudas und Günther Kräuter. Für den Wahlkampf 2013 wurde Kräuter dann gegen Norbert Darabos eingetauscht, der bereits zwischen 2003 und 2007 Parteimanager war. Wenig später wurde Kräuter Volksanwalt. Rudas blieb noch bis Februar 2014 im Amt, studierte dann in Stanford und heuerte schließlich beim Data-Mining-Start-up Palantir Technologies im kalifornischen Palo Alto an, wo sie nach wie vor beschäftigt ist.
Darabos kehrte im Sommer 2015 als Soziallandesrat ins Burgenland heim und machte Platz für Gerhard Schmid, der unter Christian Kern von Georg Niedermühlbichler ersetzt wurde. Der wiederum stürzte im Nationalratswahlkampf 2017 über die Silberstein-Affäre. Niedermühlbichler ist heute Schmids Kollege im SPÖ-Klub des Wiener Gemeinderats, außerdem Präsident der Mietervereinigung.
Interimistisch sprangen im Herbst 2017 Christoph Matznetter und Andrea Brunner ein, ehe Kern im Dezember Max Lercher engagierte. Matznetter verpasste zwar ein Nationalratsmandat, blieb als Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes und Vizepräsident der Wirtschaftskammer aber politisch aktiv. Brunner ist heute Lerchers Stellvertreterin.