Meine berühmten Eltern
Vom Aufwachsen in besonderen Familien.
Grischka Voss hat innerhalb weniger Wochen Vater Gert, den berühmten Schauspieler, und Mutter Ursula, seine mit ihm symbiotisch durch das Leben gehende Frau, verloren. Ihre Trauer verarbeitete sie auch durch das Schreiben an ihrem ersten Buch, „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“. Daraus ist ein sehr ehrliches, schonungsloses Protokoll ihrer Kindheit in einem hochgradig kreativen und geselligen Haushalt geworden. Auch für Menschen, die Gert Voss und seine Tochter bisher noch nicht kannten, ein Lesegenuss – für die anderen sowieso.
Die norwegische Schriftstellerin Linn Ullmann erzählt nicht nur die Geschichte ihrer Beziehung zum berühmten und alten Vater, dem Regisseur Ing- mar Bergmann, sondern auch jene der kurzen Liebe ihrer Eltern. Kein einziges Mal kommt der Name ihres Vaters oder ihrer Mutter, der Schauspielerin Liv Ullmann, in der Erzählung „Die Unruhigen“vor, aber man weiß, wer gemeint ist. Ullmann war das neunte Kind Bergmanns, und sie schreibt einmal witzig, einmal brutal, dann wieder zärtlich über ihren Vater.
Weniger beschaulich ist das Buch „Wir sind dann wohl die Angehörigen. Geschichte einer Entführung“von Johann Scheerer. Sein Vater, der Unternehmer Jan Philipp Reemtsma, wurde 1996 Opfer einer Entführung und war 33 Tage in Geiselhaft. Scheerer war 14, als sich sein Leben innerhalb kürzester Zeit völlig veränderte.
Grischka Voss:
„Wer nicht kämpft, hat schon verloren“, Amalthea, 256 S.
Linn Ullmann:
„Die Unruhigen“, Luchterhand, 412 S.