Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Zweimal Wolf, einmal Austro-Twitter.
Sind Ihnen die Wolfsaugen auf dem Bild oberhalb dieses Textes gleich aufgefallen? Wir haben lang überlegt, mit diesem eindringlichen Foto die Titelseite dieser Ausgabe zu bebildern – und uns aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Weil nämlich drei von vier Betrachtern in der Redaktion die weiß-gräulichen Haare des Tieres automatisch mit dem Winter assoziiert haben; was manch Hitzegeplagten zwar gedankliche Abkühlung verschaffen würde, aber der Rest von uns will derzeit wirklich nicht an Schnee und Eis denken. Noch stärker war das Argument, dass unsere Titelgeschichte den Wolf eben nicht nur als böses, Schafe reißendes Untier darstellen will – also soll es das Titelbild auch nicht. Norbert Rief legt seine Geschichte über die aktuelle Wolfsdebatte in Österreich und die Frage, ob man das Tier (aktuell gibt es zwischen 13 und 18 Tiere im Land) frei leben lassen soll oder nicht, viel differenzierter an und lässt Befürworter ebenso zu Wort kommen wie Gegner.
Um einen anderen, sehr bekannten Wolf geht es im Politikteil dieser Zeitung: Armin Wolf. Wobei wir uns diesen (etwas platten) Namenswitz nur erlauben, weil der ORF-Moderator ihn selbst manchmal anbringt, wenn er auf Twitter Texte über den Wolf (das Tier) teilt. Womit wir beim eigentlichen Thema wären: der Welt von Austro-Twitter. InnenpolitikChef Oliver Pink, selbst ein ausdauernder wie unerschrockener Twitterer, sieht sich das soziale Netzwerk und seine bekanntesten Nutzer aus Österreich genauer an, darunter auch die Politiker Sebastian Kurz und Christian Kern. Auslöser war übrigens die ORF-Debatte über strengere Nutzungsregeln.
Abseits der Tagespolitik gehen Jeannine Binder, Matthias Auer und Jakob Zirm im Wirtschaftsressort der Frage nach, ob sich das Gefühl vieler junger Menschen mit Fakten belegen lässt, dass sie sich heute finanziell weniger als frühere Generationen aufbauen können. Die Analyse ist exakt, die Antwort lautet dennoch: Jein. Aber lesen Sie selbst.