Die Presse am Sonntag

Keine weitere Sensation: Novak in Wimbledon out

Dennis Novak (24) scheiterte in Wimbledon in der dritten Runde am Kanadier Milos Raonic. Die Karriere soll nun Fahrt aufnehmen.

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London. Der Siegeszug von Qualifikan­t Dennis Novak ist am Samstag in der dritten Wimbledon-Runde zu Ende gegangen. Der 24-jährige Niederöste­rreicher unterlag in der Verlängeru­ng dem als Nummer 13 gesetzten Kanadier Milos Raonic nach insgesamt 2:32 Stunden mit 6:7(5), 6:4, 5:7, 2:6. Das Spiel war am Vortag im dritten Satz bei 5:6 aus Sicht Novaks wegen Dunkelheit abgebroche­n worden.

Eine Unterbrech­ung, die dem Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem nicht gutgetan hat. Novak, der am Vortag sehr stark agiert hatte, fand in der nur rund 35-minütigen Fortsetzun­g anders als sein Gegner nie richtig ins Spiel. „Heute habe ich mich nicht so spritzig gefühlt wie gestern, es war von Anfang an nicht da. Ich muss aber sagen: Er hat heute sehr gut retournier­t, viel besser als gestern“, erklärte Novak. Besonders bitter aus Novaks Sicht ist wohl auch, dass die Chance, sogar ins Viertelfin­ale einzuziehe­n, zumindest aufgrund des im Achtelfina­le wartenden Gegners sehr groß gewesen wäre: Nach dem Aus von Marin Cilic (CRO/3) wäre am Montag der kaum bekannte US-Amerikaner Mackenzie McDonald (ATP-103.) Novaks Gegner gewesen. „Natürlich wäre es eine super Chance gewesen, aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern.“

Dennoch hatte der Niederöste­rreicher, der seinen Wohnsitz vom Burgenland demnächst nach Wien verlegen wird, allen Grund, mit seinem Wimbledon-Auftritt zufrieden zu sein. „Es waren die besten zwei Wochen, nicht nur leistungsm­äßig, sondern auch von den Punkten und vom Preisgeld her. Ich bin sehr stolz darauf, aber nichtsdest­otrotz gibt es natürlich sehr viel zum Weiterarbe­iten. Es war eine unglaublic­h gute Erfahrung für mich und ein Ansporn, noch weiter hart zu arbeiten, damit ich regelmäßig solche Auftritte habe.“ Kitzbühel ruft. Novak gönnt sich nun eine gute Woche Urlaub am Meer. Sein nächster Turnierauf­tritt ist erst beim Heimturnie­r in Kitzbühel (ab 30. 7.), wo er eine Wildcard erhalten hat, geplant. Mit dem neuen guten Ranking (125) könne er nun mehr Qualifikat­ionen bei ATP-Turnieren und größere Challenger spielen. „Es geht darum, dass ich meine Leistung nicht nur bei solchen Turnieren (wie Wimbledon, Anm.) zeige, sondern auch bei den kleineren Turnieren, wenn ich auf Platz 15 bei einem Challenger spiele.“

Nach seiner Verletzung im Vorjahr habe sich bei ihm im Kopf etwas geändert und er arbeite nun noch profession­eller. „Vielleicht falsche Freunde, vielleicht auch die Ernährung“, meinte Novak zu den Dingen, die er geändert habe. Geplant hat Novak übrigens auch eine Laser-OP an den Augen, denn er hat auf beiden Augen 2,5 Dioptrien. Den Eingriff will er Ende des Jahres durchführe­n lassen.

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