Let’s make money
INFORMATIONEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Wie gewonnen, so zerronnen, muss man am Ende der abgelaufenen Woche sagen. Noch am Mittwoch hatten sich die Börsen freundlich gezeigt. Am Dienstag waren sie überhaupt wie entfesselt nach oben geschossen, nachdem Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Fed, einen optimistischen Konjunkturausblick für die USA abgegeben hatte. Ein paar Aussagen von US-Präsident Donald Trump später waren die Gewinne an den Börsen wieder weg. Trump hatte um sich geschlagen und etwa China mit Zöllen auf den gesamten Import in die USA gedroht. Trump sorgt auf den Märkten also weiter für Warm-Kalt-Duschen.
Durchwachsen kommen in der angelaufenen Berichtssaison für das zweite Quartal nun auch die Bilanzen daher. Dort wie da immer noch unerwartet hohe Gewinnsprünge, zunehmend aber auch Gewinnzuwächse, die wegen überhöhter Erwartungen enttäuschen. Wie schnell es in so einem Fall gehen kann, zeigte der US-Streaminganbieter Netflix, dessen Aktie am Dienstag nach einem schwächeren Zuwachs bei Umsatz und Kundenzahl zweistellig abstürzte. Aber nach einer Kursverdreifachung seit Anfang 2017 ist das Jammern auf hohem Niveau.
Die Ampeln an der Börse stehen vor dem Hintergrund des Gesagten dennoch nicht auf Rot. Aber der Handel ist inzwischen saisonbedingt flauer und wird es bis Ende August auch bleiben, womit auch kurzfristig stärkere Volatilitäten einhergehen. Hellhöriger sollten die zunehmend schlechteren Wirtschaftsprognosen machen. Die Weltwirtschaft wird laut Internationalem Währungsfonds heuer und 2019 zwar noch mit 3,9 Prozent wachsen. Es gebe aber immer mehr Risken - etwa den Handelsstreit. Für die Eurozone wurde die Prognose sogar gesenkt: für 2018 von 2,4 auf 2,2 Prozent.
Aktuell das Urlaubsgeld auffetten könnte indes die Aktie des österreichischen Luftfahrtzulieferers (ISIN: AT00000FACC2). Am Dienstag gab er einen Großauftrag von Airbus über 230 Mio. Euro bekannt. Außerdem bündelt der chinesische Hauptaktionär Avic nun rund um FACC gruppenweit das Geschäft mit der Flugzeug-Innenausrüstung. Die Aktie, die einige Korrekturmonate hinter sich hat, legte zweistellig zu und ist nach Gewinnmitnahmen für 19,2 Euro zu haben.
Auch beim Flugzeugbauer Airbus (ISIN: NL0000235190) selbst spricht nichts gegen eine weitere Aufwärtsentwicklung, obwohl sich die Aktie in den vergangenen zwei Jahren auf knapp 106 Euro verdoppelt hat. Von der USBank Citigroup wurde sie am Freitag auf „Kaufen“hochgestuft. Das Kursziel stieg von 104 auf 134 Euro.
So richtig rund geht es trotz oft verschleierter Relationen (siehe Bericht unten) bei den Akkuherstellern für E-Autos, wie der sensationelle Börsengang des nur in China gehandelten Konzerns CATL soeben gezeigt hat. Bis der deutsche Hersteller Akasol (ISIN: DE000A2JNWZ9) nach seinem neulichen IPO die typische Anfangsvolatilität abgelegt hat, sollten Privatanleger zwar besser warten. Auf den Schirm gehört die Aktie aber allemal. So wie die des japanischen Elektronikkonzerns Panasonic (ISIN: JP3866800000). Er ist einer der großen Player in der Batterieproduktion, die er bis 2021 verdoppeln will. Panasonic beliefert etwa den Autobauer Tesla mit Batteriezellen.
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