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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Der Herbst, das bessere Silvester.
Wenn man keine Kinder hat und umgeben von viel Beton lebt, verliert man das Gefühl für den Rhythmus der Ferien. Die Zeit unterteilt sich vielmehr in Kategorien wie: Viel los/wenig los im Büro. Oder: Morgendliches Gedränge in der U-Bahn – ja/nein. Was dann Rückschlüsse auf Ferienbeginn oder -ende zulässt.
Allerdings hat sich der Herbst in diesem verwischten Zeitgefüge eine Sonderstellung bewahrt. Der 1. September riecht – und zwar viel mehr und vor allem besser als der 1. Jänner – nach Neuanfang. Zwar spitzt man keine Buntstifte mehr, und nein, keiner, den man nun nach Wochen wiedersieht, ist gewachsen. Trotzdem ist alles ein wenig anders, als es zu Beginn des Sommers war. Der eine hat neue Gewohnheiten, der andere frische Ansichten, eine Dritte gute Ideen mitgebracht. (Denn der Drang – ob am Strand, im Camper und egal, ob man etwas versteht –, im Urlaub Medien auf Inspiration zu scannen, ist eine hartnäckige Berufskrankheit. Apropos: Falls Ihnen bei der Ferienzeitungslektüre etwas aufgefallen ist, was Sie hierzulande vermissen, lassen Sie uns das bitte wissen.)
Der Neustart ist auch die lose Klammer dieser Ausgabe. Wolfgang Böhm hat mit Ministerin Elisabeth Köstinger – nicht nur, aber auch – über die Rückkehr aus der Babypause gesprochen. Bernadette Bayrhammer hat mit Schuldirektorinnen über Deutschförderklassen geredet, jene Neuerung, die diese heuer am meisten beschäftigt. Anregungen für neue Vorsätze bieten Judith Hecht und Christine Imlinger. Hecht hat den Erfinder des Bullet Journal, eines Zeitorganisationssystems, für das man Zeit braucht, interviewt. Und Yoga-Expertin Christine Imlinger hat aus Alpbach eine Geschichte über den Achtsamkeitstrend made in Silicon Valley mitgebracht. An dieser Stelle übrigens: Willkommen zurück, liebe Alpbach-Crew. Und willkommen zurück alle, die gerade im Stau stehen/Koffer auspacken. Oder Buntstifte spitzen.