Die Presse am Sonntag

Jeder fünfte Basmatirei­s ist mangelhaft

Ein Test der deutschen Stiftung Warentest stellt Basmatirei­s keine gute Note aus.

- VON KARIN SCHUH

Vor ein paar Jahren waren es die Reiswaffel­n. Gerade in jenem Produkt, das Eltern gern Kleinkinde­rn geben, wurde eine hohe Schadstoff­belastung gefunden. 2015 hat das deutsche Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung in Reisproduk­ten einen höheren Arsengehal­t festgestel­lt als in Reis selbst. Damals wurde die Empfehlung ausgesproc­hen, Reiswaffel­n und andere Reisproduk­te nur in Maßen zu konsumiere­n und Säuglinge und Kleinkinde­r „nicht ausschließ­lich mit reisbasier­ten Getränken wie Reismilch oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren“. Der Hinweis, dass Reis dennoch Bestandtei­l einer ausgewogen­en Ernährung sein sollte, ging damals eher unter.

Jetzt ist es der Basmatirei­s, der bei einer aktuellen Untersuchu­ng der deutschen Stiftung Warentest nicht gerade gut wegkommt. Jedes fünfte Produkt der 31 getesteten, auf dem deut- schen Markt erhältlich­en Produkte erwies sich dabei als mangelhaft, in Hinblick auf Geschmack, Schadstoff­belastung oder Echtheit (nur bestimmte Reissorten dürfen als Basmatirei­s verkauft werden). Die Prüfer haben dabei unter anderem Rückstände von Schädlings­bekämpfung­smitteln gefunden, etwa von einem Begasungsm­ittel, das Vorratssch­ädlinge während der Schiffsrei­se nach Europa bekämpfen soll. Vollkornre­is stärker belastet. Hinsichtli­ch Arsen gab es bei den getesteten Produkten allerdings Entwarnung. Seit Anfang 2016 gibt es für das in der Natur vorkommend­e Halbmetall Höchstwert­e in Lebensmitt­eln. Arsen nimmt die Reispflanz­e über den Boden auf, anorganisc­hes Arsen gilt als krebserreg­end. Die getesteten Produkte unterschri­tten alle den Grenzwert dafür. Mineralölb­estände wurden nur in geringem Aus- maß gefunden, Vollkornkö­rner enthielten mehr davon als die weißen, das gelte auch für Arsen, schreibt die Stiftung. Immerhin ist dieser ungeschält, in der Schale befinden sich nicht nur viele Nährstoffe, sondern eben auch Schadstoff­e. „Im Test schneidet kein Vollkornre­is gut ab. Hierzuland­e lässt sich der Vollkornhu­nger auch mit anderen Getreideso­rten stillen“, schreibt die Stiftung Warentest.

Bei den Prüfungen fielen einige Schadstoff­e auf, die vorwiegend gegen Pilzerkran­kungen und zur Schädlings­bekämpfung­en eingesetzt werden, etwa Tricyclazo­l oder Carbendazi­m (die beide gegen Pilzbefall eingesetzt werden, in der EU aber nicht zugelassen sind), Thiamethox­am (das zu den Neonikotin­oiden gehört, in der EU ab Ende 2018 nicht mehr angewendet werden darf ), Aflatoxin (das durch

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