Die Presse am Sonntag

Thiem und der Traum vom Viertelfin­ale in New York

Österreich­s bester Tennisspie­ler hatte bei den US Open gegen Taylor Fritz viel Mühe, siegte aber mit 3:6, 6:3, 7:6, 6:4. Heutiger Gegner: Kevin Anderson.

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New York. Dominic Thiem bestreitet heute sein neuntes Achtelfina­le bei einem der vier Major-Turniere, bei den US Open ist es schon sein viertes. Für den Weltrangli­stenneunte­n scheint die Zeit reif, dass er erstmals abseits der French Open (Finale: 2018, Halbfinale: 2016, 2017) auch in New York die nächste Phase erreicht. Im Weg steht aber sportlich wie bildlich eine große Hürde: Kevin Anderson.

Der Weltrangli­stenfünfte aus Südafrika ist nicht nur 2,03 Meter groß und ein großartige­r Aufschläge­r. Er hat sich auch von der Grundlinie kontinuier­lich gesteigert, und mit nunmehr 32 Jahren schlagen aktuell zwei Grand-Slam-Finale zu Buche: vor Jahresfris­t bei den US Open und vor wenigen Monaten in Wimbledon.

Thiem, dem man noch vor zwei Wochen nach einer Viruserkra­nkung solch Erfolge nicht zugetraut hätte, weiß all das nur zu gut. „Er hat in den letzten vier Grand Slams zweimal im Finale gespielt. Er ist auf der Tour zurzeit einer der heißesten Spieler mit einem Riesenaufs­chlag“, erklärte er. Von all jenen, die vor allem für das Service bekannt sind, sei Anderson „mit Abstand der beste Grundlinie­nspieler“.

Deshalb sei es extrem schwer, gegen Anderson zu spielen. „Das sieht man ja auch an meiner Bilanz“, sagte Thiem, der in bisher sieben Duellen nur ein Mal (2018 im Semifinale von Madrid) gewonnen hat. Unter den Erfolgen Andersons ist auch ein 6:37:6(3)-7:6(3)-Drittrunde­nsieg 2015 bei den US Open registrier­t.

Anderson musste gegen Kanadas Jungstar Denis Shapovalov wie schon in Runde eins über fünf Sätze. Auch erst nach 3:43 Stunden setzte sich der Weltrangli­stenfünfte mit 4:6, 6:3, 6:4, 4:6, 6:4 durch.

Dominic Thiem wird heute sein bestes Tennis auspacken müssen, will er als zweiter Österreich­er nach Thomas Muster (1993, 1994, 1996) die Runde der besten acht Spieler in Flushing Meadows erreichen. „Ich werde natürlich alles geben, damit ich ins Viertelfin­ale komme“, versprach Thiem, der von seinen bisherigen Auftritten im aktuellen Turnier jenen aus Runde eins hervorhob. „Das erste Match war das beste, obwohl (Steve; Anm.) Johnson und (Taylor; Anm.) Fritz jetzt doch um einiges besser waren.“ 70.000 Zuschauer. Erstmals überhaupt waren am Freitag in den beiden Sessions über 70.000 Fans (70.162) in der Anlage. Topfavorit Rafael Nadal erreichte mit Mühe die Runde der letzten 16. Der Weltrangli­stenerste besiegte den russischen Aufsteiger Karen Chatschano­w nach 4:23 Stunden mit 5:7, 7:5, 7:6 (7), 7:6 (3). Er trifft nun auf den Georgier Nikolos Basilaschw­ili.

Weitergeko­mmen sind auch zwei Aufschlagr­iesen: Der als Nummer elf gesetzte Amerikaner John Isner kämpfte Dusanˇ Lajovic´ (SRB) mit 7:6 (8), 6:7 (6), 6:3, 7:5 nieder, Milos Raonic (CAN-25) beendete die Träume des mit einer Wildcard versehenen Exsiegers Stan Wawrinka (SUI) mit einem 7:6 (6), 6:4, 6:3. Nun treffen Isner und Raonic am Sonntag aufeinande­r.

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