Adam rockt nicht mehr
Es war ein tapferer Versuch. Jetzt steht Opels Adam-Familie vor dem Aus.
„Umparken im Kopf“, lautete der Slogan einer breiten Werbekampagne, die Opel bis kurz vor der Übernahme durch die französische PSA-Gruppe fuhr. Gemeint war damit (übrigens immer schlecht, wenn man Werbebotschaften erklären muss): Opel ist keine Verlierermarke mehr. Wer ein erfolgreicher und lässiger Typ ist, wie der charismatische Fußballtrainer und Werbeträger Jürgen Klopp, der fährt Opel.
In Zukunft gilt: Man kann einen Opel fahren, während man in Wahrheit in einem französischen Auto sitzt. Ob das Umparken damit leichter fällt, ist eine andere Frage. Eine Rüsselsheimer Kreation, der Adam, ist bereits gestrichen. Das Derivat auf Corsa-Basis war ein zentrales Modell für die imagemäßigen Parkmanöver der Marke. Der Kleinwagen sieht gut aus, ist hetzig zu fahren und könnte es – nach rein objektiven Kriterien – locker mit dem Mini aufnehmen.
Damit die Lifestyle-Klientel auch wusste, dass sie sich angesprochen fühlen sollte, wurde tief in die Marketingkiste gegriffen. Adam sollte der Kleine heißen, nach dem Firmengrün- Geistesblitz: Opel Adam Rocks. Alles klar? der Adam Opel. Wobei man auf englischer Aussprache bestand: „Ädäm.“Auf diese Weise ließ sich besser weiterdichten: Adam Rocks hieß das mit Offroad-Attitüde kreierte Modell, das den Witz auf die Spitze trieb: Rock, so wie der Felsen. Und: „Yeah, that rocks!“
Ob das nicht zu starker Hipster-Tobak für die Klientel des Hauses war? Die war ja sekundär. Der rockende Adam war auf Eroberungsfeldzug.