Die Presse am Sonntag

»Keine leeren Wege«

Schauspiel­erin Ursula Strauss hat ein Satz ihres Vaters geprägt.

- AWA

Ursula Strauss muss nicht lange überlegen, welcher Satz sie durchs Leben begleitet. Es sind Worte ihres Vaters, die er ihr und ihren drei Geschwiste­rn schon seit früher Kindheit mitgegeben hat: Keine leeren Wege. Gemeint habe der Vater damit, „dass man jeden Weg mit etwas Nützlichem verbinden soll“. Ihr fällt er ein, wenn sie den Tisch abräumt, aber auch bei anderen Dingen, wie Strauss erzählt, die Ende September ihre Aufzeichnu­ngen „Ich bin, wie mir scheint, ein glückliche­s Kind“(Amalthea) veröffentl­icht und ab 17. September in der sechsten Staffel von „Schnell ermittelt“zu sehen sein wird.

„Eigentlich ist das ein schöner Satz, weil mir der auch einfällt, wenn ich spazieren gehe und mir irgendetwa­s auffällt. Dann denke ich mir, der Weg ist auch nicht leer gewesen.“Sie erzählt, dass sie solche Lebenssätz­e sogar mag, wenn sie kitschig sind. „Wir haben immer so ein Problem mit dem Kitsch, zu Recht, wenn er überhand nimmt. Aber Kitsch ist auch etwas sehr Schönes und tut meinem Herzen gut. Manchmal sind kitschige Sätze auch die einzigen, die wirklich treffen.“

Ein Satz, der sie seit ihrer Schauspiel­schulzeit begleitet, ist von Max Reinhardt: „ Schauspiel­er sind diejenigen, die ihre Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt haben, um bis an ihr Lebensende weiterzusp­ielen.“Dieser sei auch kitschig, „viele Kollegen würden wahrschein­lich brechen, wenn sie den hören würden. Aber er hat auch eine Wahrheit. Wir haben das Privileg, immer noch Kind sein zu dürfen.“

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