Erwachsene im Raum
Oder: Warum man Ikonen des Vormittagsfilms lieber nur in der Erinnerung huldigt.
kochtes Schlitzohr“oder „Auf dem Highway ist die Hölle los“und falls jemand nach diesen Titeln noch nach einer Inhaltsangabe verlangt: mit „Auf dem Highway ist die Hölle los“ist, was den Inhalt betrifft, – wirklich – schon alles gesagt. Eine erinnerte Schlusspointe (Achtung Spoiler, falls man uralte Filme überhaupt spoilern kann!?): Wenn nach tagelanger materialintensiver Highway-Verfolgungsjagd Bandits Verhaftung durch den Sheriff endlich nicht mehr zu vermeiden war, hatte dieser gerade die Grenze zum nächsten Bundesstaat überquert und der Sheriff war nicht mehr zuständig.
Dass Reynolds mit Regisseuren wie Woody Allen, Paul Thomas Anderson, Mel Brooks und – ganz knapp gerade nicht – mit Quentin Tarantino (er hätte im Charles-Manson-Film „Once Upon a Time in Hollywood“ mitspielen sollen) und Kolleginnen wie Liza Minnelli und Catherine Deneuve gearbeitet hat, ist im Cannonball-Lärm der Bandit-Filme einigermaßen untergegangen.
Seit dieser Woche wissen wir jedenfalls auch, dass im Weißen Haus in Washington auch Erwachsene im Raum sind, die das Schlimmste zu verhindern versuchen. Vielleicht wäre das ein nächster Entwicklungsschritt für unsere Verfassungen: Neben einer Regierung wird auch immer fix ein „Erwachsener im Raum“bestellt, der aufpasst, dass nichts passiert.
Bis dahin widerstehen wir der Versuchung uns einen alten Bandit-Film anzuschauen: Wir wollen doch Burt Reynolds in guter Erinnerung behalten. Und die Vormittage auch.