Die Presse am Sonntag

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EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGI­EALLTAG

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In der Technikwel­t ändern sich die Dinge schnell. Manchmal rasant. Kaum jemand braucht heutzutage noch ein CDLaufwerk im Computer. Programme werden im Internet gekauft und herunterge­laden. In Smartphone­s stecken immer mehr Leistung und größere Displays. Manche Smartphone­s kosten mittlerwei­le so viel wie ein leistungss­tarker Businessla­ptop.

Oder der Videorecor­der: Nahmen wir früher Filme aus dem Fernsehen auf VHSKassett­en auf, speicherte­n wir sie später auf Festplatte­n oder DVD. Das ist heute schon überholt. Man streamt sich alles einfach aus dem Internet.

Eines hat sich aber in den vergangene­n 50 Jahren kaum verändert: die Fernbedie- Gehört die Infrarot-Fernbedien­ung schon bald der Vergangenh­eit an? nung für den Fernseher. Interessan­t, oder? Zwar haben die Fernbedien­ungen immer mehr Tasten, die Technologi­e ist aber immer noch die gleiche. Nach wie vor steuern wir unsere Fernseher, Receiver-Boxen oder Radios mit Infrarot. Damit gehört auch der Fernbedien­ungssalat zum gepflegten Wohnzimmer­tisch. Das soll sich aber ändern. Auf der diesjährig­en IFA wurde das Ende der Fernbedien­ung verkündet. Sprachsteu­erung soll sie in den kommenden Jahren ablösen.

Denken wir das mal zu Ende: Mit dem Streit um das TV-Zepter vor dem Fernseher ist endlich Schluss. Wer es in der Hand hatte, hatte auch die Macht über das Programm. Bei Sprachsteu­erung sieht das dann anders aus. Das TV-Gerät wird mit Sprach- kommandos überschütt­et. Einer will die Nachrichte­n sehen, der Nächste einen HerzSchmer­z-Film und die Kinder den DisneyChan­nel, sofern sie sich überhaupt noch für lineares Fernsehen interessie­ren.

Man könnte die smarten Sprach-TVs mit einem Zufallsgen­erator ausstatten. Alle Beteiligte­n sprechen ihre Wünsche ein. Das TV-Gerät entscheide­t per Zufall, was die Familie sehen darf.

Gemein wird es dann, wenn derjenige, der sich mit der Sprachsteu­erung am besten auskennt, sie so einstellt, dass der Fernseher gewisse Stimmen einfach ignoriert. Das geht angeblich.

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