Die Presse am Sonntag

Steht ein E-Scooter auf der Busspur . . .

. . . oder: Warum viele Fahrzeuge gern ein anderes – oder wenigstens elektrisch wären.

- VON FLORIAN ASAMER

der Busspur sind nicht angedacht. Und auch die Benützung des U-Bahn-Netzes durch Nicht-U-Bahnen scheint derzeit noch kein Thema zu sein, obwohl der Slogan „Jedes E-Auto ist ein U-Auto“aufgelegt scheint.

Dafür ist eine andere wichtige Verkehrsfr­age geklärt: Elektrosco­oter, von denen nun Hunderte Leihexempl­are in Wien die gerade erst geschrotte­ten Leihräder ersetzen sollen, wissen nun zumindest verlässlic­h, dass sie im StVO-Sinne doch auch Fahrräder sind. Bis vor Kurzem fürchteten sie noch, nur als „fahrzeugäh­nliches Kinderspie­lzeug“ihr Dasein auf dem Gehsteig fristen zu müssen.

So aber dürfen sie als weitere Verkehrsgr­uppe die ohnehin schon recht gut ausgelaste­ten Radwege benützen. Dort ist es übrigens zwischen Segways, E-Bikes, E-Rollern, E-Skateboard­s und anderem E-Zeugs so, dass ein mit Muskelkraf­t betriebene­s Nur-Rad langsam ins Hintertref­fen gerät. Ach ja: E-Zigaretten dürfen übrigens weiterhin auf den Gehsteig.

Verkehrspo­litisch könnte es am Ende vielleicht so ausgehen: dass sich Busse, Taxis und E-Autos die Busspur teilen, alle übrigen Fahrzeuge versuchen, einen Teil des Radwegs zu ergattern, dafür aber die guten alten Verbrennun­gsautos unbehellig­t auf den restlichen Straßenspu­ren im Stau stehen können. Klingt ganz nach einem tragfähige­m Verkehrsko­nzept der Zukunft.

Und nur so eine Vermutung: Egal wer womit wie angetriebe­n wohin fährt, mehr Platz wird es insgesamt eher nicht werden. Nicht einmal auf der Busspur.

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