Kunstwerte
WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN
Neupositionierung. Die Maastrichter Kunstund Antiquitätenmesse Tefaf versucht, jünger zu werden – schon wieder. Die Expansion nach New York könnte diesmal dabei helfen.
The European Fine Art Fair, besser bekannt unter den fünf Buchstaben Tefaf, kündigt für die nächste Messe in Maastricht im März eine ziemlich veränderte Ausstellerliste an. Unter den insgesamt 277 Teilnehmern wird es 38 Neuaussteller geben. Ein wesentlicher Teil davon, nämlich 13 Aussteller, kommen aus dem Bereich moderne und zeitgenössische Kunst, teilte die Tefaf mit. Mit anderen Worten, die Messe versucht sich zu verjüngen, und das nicht zum ersten Mal. Anlass diesmal dürfte der relativ neue Ableger in Übersee, Tefaf New York Spring, gewesen sein. Die Messe ist auf die Bereiche moderne Kunst und Design spezialisiert. Zudem konnte sich Tefaf mit den beiden New Yorker Messen im Frühjahr und im Herbst einen Namen in den USA machen. Big Player gewonnen. Tatsächlich ist es der Messe gelungen, auch einige Schwergewichte im zeitgenössischen Segment zu gewinnen. So zählen zu den Neuausstellern die Galerie Gmurzynska, Simon Lee Gallery, Almine Rech, Max Hetzler, Fergus McCaffrey und Sprüth Magers. Die Pace Gallery, die in den Jahren 2006 und 2007 anlässlich des ersten Versuchs der Messe, stärker in der Moderne und Gegenwartskunst Fuß zu fassen, schon einmal teilnahm, kehrt 2019 zurück.
Bisher ist der Tefaf in Maastricht eine Verjüngung nicht gelungen. Die Messe ist die wichtigste Kunstmesse für den Handel mit Kunst und Antiquitäten der Welt, auf der 80 Prozent aller Altmeisterwerke, die sich gerade im Handel befinden, zu sehen sind. Und auch in den anderen Sparten, egal ob Kunstkammerobjekte, alter Schmuck oder alte Bücher und Manuskripte, ist die Tefaf unangefochten. Die Zahl der Käufer älterer Kunst wird zwar kleiner, aber diejenigen, die sammeln, suchen das Exzeptionelle, die herausragende Qualität, und diese bietet die Tefaf. Eines ist sicher, im Zeitgenossenmarkt wird die Tefaf verglichen mit den dort führenden Messen wie der Art Basel oder der Frieze kaum konkurrenzfähig werden. Und zu bedenken ist, dass die Messe in New York neu gestartet ist und entsprechend noch keine Vorab-Positionierung hat. Was dafür spricht, dass die Verjüngung diesmal klappt, ist der Umstand, dass sich der Kunstmarkt derzeit wieder stärker auf etablierte Werke konzentriert. Zeitgenössische Galerien werden auf der Tefaf nicht junge, sondern etablierte Kunst anbieten. Zudem setzen mehr Galeristen auch auf den Handel mit Kunstwerken. Wenn es um den Kunsthandel geht, gilt die Tefaf als Qualitätsgarant. Auf der New York Spring hat das schon gut funktioniert, obwohl zeitgleich die Frieze stattgefunden hat.