UNO-Klimakonferenz: Ringen bis zuletzt
Umwelt. Der für Freitag geplant gewesene Abschluss der UNO-Klimakonferenz in Katowice verzögerte sich zunächst erneut.
Katowice. Am Samstag gingen die Verhandlungen bei der UNO-Klimakonferenz über ein Folgeabkommen zum Pariser Weltklimavertrag weiter. Eine Einigung war bis zum Redaktionsschluss nicht in Sicht. Die schon für Freitagabend geplante Sitzung aller fast 200 Staaten wurde am Samstag immer wieder verschoben. Ein neuer Entwurf für ein Abschlussdokument der polnischen Präsidentschaft traf noch auf Widerstand in einigen Punkten. Besonders Brasilien blockiere an mehreren Stellen, hieß es aus Kreisen der EU-Staaten. Nach dem angekündigten Austritt der USA aus dem Klimavertrag und einem Kurswechsel Australiens bereite damit ein drittes wichtiges Land Probleme in der Klimapolitik.
Laut Verhandlungskreisen wolle Brasilien die Bestimmungen für den Emissionshandel aufweichen. Der Emissionshandel ist zwar nicht Gegenstand der Diskussionen um das Abschlusspapier, wird aber Thema bei der nächsten Klimakonferenz sein, die in einem Jahr in Chile stattfindet. Aus Sorge vor einem Scheitern reiste UNO-Generalsekretär Antonio´ Guterres zum dritten Mal seit Konferenzbeginn Anfang Dezember nach Katowice. Er versuchte, die Verhandlungen mit einer Reihe bilateraler Gespräche zu unterstützen. Zuletzt dämpfte Guterres die Erwartungen. „Wir werden hier nicht alles erreichen, was eigentlich notwendig ist“, sagte er. Wichtig sei aber, „dass wir hier nicht im Chaos enden“. Ein Scheitern der Klimakonferenz würde Guterres zufolge zudem „ein katastrophales Signal an die Länder senden, die bereit sind, ihre Wirtschaft klimafreundlich umzubauen“.
Bei dem zweiwöchigen Treffen geht es um die Regeln für die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und damit die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad. Die zugesagten Maßnahmen der Staaten reichen dafür aber bei Weitem nicht aus. In Katowice soll ein Regelbuch geschrieben werden, mit dem die Leistungen der Staaten zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes transparent gemacht werden. Zudem geht es um Geld für die ärmsten Länder, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. (Reuters/APA/DPA)