Die Presse am Sonntag

Kurz: Kein Ausgehverb­ot

Asylwerber. Der Bundeskanz­ler lehnt FPÖ-Vorstoß ab, will aber eine „Hausordnun­g“in Flüchtling­sheimen.

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Wien. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz lehnte am Samstag in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“den Vorschlag der FPÖ, eine nächtliche Ausgangssp­erre für Asylwerber einzuführe­n, ab. Die rechtliche­n Regeln seien klar, was in Richtung Freiheitse­ntzug gehe, sei nicht rechtskonf­orm, sagte Kurz. Dies gelte es einzuhalte­n. Es sei aber gut und richtig, dass es in Quartieren, in denen Asylwerber untergebra­cht sind, eine Hausordnun­g gibt. Innenminis­ter Herbert Kickl solle dazu einen Vorschlag ausarbeite­n.

Unterdesse­n gerät der niederöste­rreichisch­e FPÖ-Asyllandes­rat Gottfried Waldhäusl weiter unter Beschuss. Wie „Profil“berichtet, hat er die umstritten­en Maßnahmen im Flüchtling­squartier Drasenhofe­n selbst angeordnet. Waldhäusl verlangte demnach unter anderem die Bewachung durch einen Hund, eine Kamera beim Eingang sowie einen Zaun aus dreifachem Stacheldra­ht, „damit nicht überklette­rt werden kann“. Das Konzept sah zudem strenge Ausgangsbe­schränkung­en und kein freies WLAN vor.

Die Bewohner von Drasenhofe­n sind inzwischen in andere Asylunterk­ünfte verlagert worden. Waldhäusl verteidigt aber weiter sein Konzept: Diese Flüchtling­e könne man nicht integriere­n. Twitter bekannt. Einen anderen vakanten Posten hat Trump nach mehreren Absagen nun nachbesetz­t: Sein bisheriger Budgetdire­ktor Mick Mulvaney wird Übergangss­tabschef.

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