Piste, Powder, Leinwand: die Wegbereiterin
Sandra Lahnsteiner kennt den Skisport in all seinen Facetten: Als Athletin, Trainerin und als Filmemacherin. Ob sie eine Vorreiterin ist? „Ich glaube ja“, sagt Sandra Lahnsteiner. Die 38-Jährige war Rennläuferin, die erste Frau in der ÖSV-Skiakademie am Kitzsteinhorn und ist eine von nicht vielen Skitrainerinnen mit der höchsten Ausbildung. Inzwischen aber ist die gebürtige Oberösterreicherin das Aushängeschild der weiblichen Freeride-Szene. In ihren Filmproduktionen („Shades of Winter“) ziehen ausschließlich Frauen ihre Spuren in den Tiefschnee.
Lahnsteiners jüngste Filmtour war bestens besucht, männliche und weibliche Zuschauer hielten sich die Waage – wie auch die Anhänger in den sozialen Medien. „Wir machen die Skifilme, die die meisten Frauen in die Kinos bringen, aber nicht weniger Männer.“
Seit ihren Anfängen in der Filmbranche 2010 hat sich eine Dynamik entwickelt, Skifahrerinnen sind nicht mehr nur die Anhängsel der großen Produktionen, sie können eigene Projekte verwirklichen. „Shades of Winter war ein Wegbereiter. Du brauchst jemanden, der dir sagt, das ist möglich.“Auch, weil Freerider auf keinen Verband zurückgreifen können. „Du musst eine gute Idee haben, dann gibt es eine Geschichte darüber.“Authentizität sei gefragt, auch bei den Produkten. „Ich brauche keine Blümchen auf dem Ski, kein pinkes Design. Ich will ehrliche Produkte, keine Klischees.“
Im Sommer hat die private Fitnesstrainerin von Anna Veith mit dem ÖSVStar wieder die Saisonvorbereitungen absolviert. Sind Frauen womöglich die besseren Trainer? „Die Leistungsdichte ist hoch, das Mentale und die Befindlichkeiten sind entscheidend. Da sind Frauen vielleicht die sensibleren und bemerken möglicherweise etwas, was Männer übersehen könnten.“