Die Presse am Sonntag

Adventputs­ch im Backshop

Oder: Warum Worte des Jahres und der Saison oft missverstä­ndlich sind.

- VON FLORIAN ASAMER

ensvotum erst einmal überstande­n hat, ist wohl der beste Zeitpunkt für einen Adventpuns­ch und ein Kipferl aus dem Backshop.

Die Worte des Jahres geben wie jedes Jahr dagegen wieder Rätsel auf. Die Jury der Gesellscha­ft für deutsche Sprache hat „Heißzeit“zum Wort des Jahres gekürt. Damit gehört es zu jener Kategorie von Jahreswört­ern, die man bei ihrer Kür auch gleich zum ersten Mal hört. Vielleicht sollte man ja doch die Kategorie „Kunstwort des Jahres einer Jury“einführen.

Platz zwei und drei („Funklochre­publik“und „Ankerzentr­en“) haben zumindest in der deutschen politische­n Debatte ihren Platz gefunden. Das österreich­ische Jugendwort des Jahres „Oida“dagegen ist ein gutes Gegenbeisp­iel: Selten so viel „Oida“gehört, wie in den letzten Monaten. Und nicht nur von Jugendlich­en übrigens.

Womit es nicht mehr weit ist zu den schlechtes­ten Passwörter­n des Jahres. Diese Liste führen immer noch – erraten – 123456 und password an. Wobei sich analog zu einem schlechten Witz die Frage stellt, ab wann ein Passwort so schlecht ist, dass es wieder gut ist. 2019 könnten das die schlechtes­ten Passwörter 2018 sein. Wer sollte da beim Hacken noch auf die Idee kommen, dass 1 bis 6 und password sich noch jemand zu nehmen traut.

Viel gesprochen wurde nicht nur über Worte, sondern auch einen Namen, der schlecht in Schlagzeil­en und Münder passt: Annegret Kramp-Karrenbaue­r. Doch vom Handicap zum unverwechs­elbaren Markenzeic­hen ist es oft nur ein kurzer Weg. Arnold Schwarzene­gger kann davon erzählen.

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