CHOUPETTE
Von Lagerfeld gibt es viele Interviews, von seiner doch sehr verwöhnten Katze Choupette zumindest ein fiktives. Der „Süddeutschen“erzählte die weiße Birma-Katze vor wenigen Jahren, von sich selbst in der dritten „Person“sprechend: „Choupette ist der Mittelpunkt der Welt. Sie ist eine Inspiration für Eleganz. Für innere Haltung.“An Herrchen Lagerfeld kam das Kätzchen über das Model Baptiste Giabiconi, der den Modezar bat, während seiner Abwesenheit auf das Tier aufzupassen. Choupette blieb natürlich, welche Katze würde das nicht: Sie hat zwei Bedienstete, die sich um das lange Fell kümmern, eine Louis-Vuitton-Tasche zwecks Transport (Choupette mag Rom und New York), edles Geschirr und ein eigenes iPad.
Angeblich soll die Katze einen Teil von Lagerfelds Vermögen erben, aber ob das das deutsche Erbrecht zulässt, ist die andere Frage. Choupette war jedenfalls ein Teil der Lagerfeld’schen Inszenierung. Auf sozialen Medien dürfte die Katze (mit menschlicher Hilfe) weiterhin aktiv bleiben. und irgendwann kam er sich „ohne Handschuhe tatsächlich nackt vor“. Seine an den Fingern offenen Exemplare waren meist schwarz und oft von der französischen Marke Causse. Später designte und verkaufte der Modezar selbst markante Handschuhe. Bei einem Modell ist auf dem Handrücken sein Konterfei aufgestickt. Und die Silhouette von Choupette. dern war. Ab 1976 war ein für alle Mal Schluss mit offenem, krausem Kopfhaar. Seither trug er immer einen Zopf und betonte: „Ich renne nie mit offenen Haaren herum, auch zu Hause nicht.“Lange Zeit klatschte er seine noch dunklen und eigentlich lockigen Haare mit viel Gel nieder und fixierte sie mit einem Gummiband. Lagerfelds Zopf gewann erst mit fortgeschrittenem Alter an Bedeutung, nämlich als sein Haar weiß wurde. Ein bisschen sah er jetzt so aus, als würde er gepuderte Perücken wie die Herren im 18. Jahrhundert tragen. Der „FAZ“sagte er 2015 auf die Frage, ob er noch einmal seine Frisur ändern werde: „Der Zopf bleibt dran. Ich bin nicht begabt für Frisuren. Ich muss nur bürsten, Gummiband dran, dann hat sich das.“