Alexa hilft beim Backen
Die smarten Assistenten sind in vielen Haushalten bereits fixer Bestandteil. »Die Presse am Sonntag« hat den Echo Show mit 10-Zoll-Display von Amazon getestet.
Amazons Alexa hat erfolgreichdie Wohnzimmer dieser Welt bezogen. Als kleiner Eishockey-Puck (Echo Dot) oder als Zylinder steht die digitale Assistentin mit Rat und Tat zur Seite. Mit dem Echo Show hat Amazon einen Lautsprecher mit Bildschirm in der zweiten Generation im Sortiment. „Die Presse am Sonntag“hat das Display-Device genauer unter die Lupe genommen.
Mit knapp zwei Kilogramm ist der Lautsprecher kein Leichtgewicht. Das 246 x 174 x 107 Millimeter fassende Gerät nimmt aber weniger Platz ein als erwartet. Der 1280 x 800 Pixel auflösende Bildschirm spiegelt sehr, was aber durch den passenden Aufstellort ausgeglichen werden kann. Das Display ist nämlich sehr kontraststark und blickwinkelstabil. Bewährungsprobe Parfait. Das 200 Euro teure Gerät punktet durch ein dezentes Äußeres und fügt sich daher gut in den Wohnraum oder in diesem Testfall in die Küche ein. Lediglich die stoffbezogene Rückseite könnte in der Küche über längeren Zeitraum Schaden nehmen. Im Testzeitraum war aber davon nichts zu bemerken.
In den ersten Annäherungsversuchen wurde Alexa hauptsächlich herangezogen, um das Radio einzuschalten oder den Timer zu aktivieren. Beim Ausprobieren eines Desserts dann die erste Bewährungsprobe für den Echo Show. Zum ersten Mal sollte die Testerin Eier über dem Wasserbad schlagen. Eine Premiere, die mit Hilfe von YouTube gemeistert werden sollte. Super Bild, schlechter Klang. Aufgrund der anhaltenden Streitereien zwischen Google und Amazon muss für YouTube der Umweg über den vorinstallierten Browser Silk gewählt werden. Ansonsten steht auch der Mozilla-Browser Firefox zu Verfügung. Ein paar Einstellungen später kann mit dem Sprachbefehl „Alexa, öffne YouTube“entweder über das Touch-Display die Suche gestartet werden, oder man hat bereits den Videonamen parat, dann öffnet Alexa auf Wunsch auch dieses. Die Parfaits sind zwar gelungen, aber besonders bei YouTube-Videos, die nicht im pofessionellen Studio aufgenommen worden sind, offenbart sich die größte Schwäche des Echo Show, der Klang.
Das macht zwar nichts bei lustigen Katzenvideos, aber bei der Klangausgabe hapert es gewaltig. Der erste Echo Show hatte ein kleineres Display, aber dafür deutlich besseren Sound. Der Bass bei der zweiten Generation ist zu präsent, und das geht auf Kosten der Klarheit der Stimmen. Das Nachjustieren in den Equalizer-Einstellungen macht wenig bis gar keinen Sinn. Smart-Home-Anwendungen. Der Echo Show punktet bei Smart-Home-Anwendern durch die Zigbee-Integration, somit wird ein separater Hub unnötig. Man kann sich – wenn vorhanden – die Haustürkamera oder die Baby-Cam auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Die Verknüpfung hierfür erfolgt einfach über die Alexa-App.
Als besonders angenehm entpuppte sich im Test die VideotelefonieFunktion. Und wie versprochen hat Amazon auch Skype nachträglich für den Echo Show freigeschaltet. Und wer einmal nicht per Video erreichbar sein will, kann die Frontkamera jederzeit per Sprachbefehl deaktivieren.
Alexa selbst lässt sich nur über den physischen Button direkt am Gerät ausschalten. Und mit den Skills (Apps für Alexa), die Amazon bietet, kann man sich dann irgendwann auch einem entspannten Sonntag mit Strandblick hingeben oder Gin-Cocktails studieren.