Beschützerinstinkt in Strick
Auch Designer aus Österreich, etwa Michaela Bürger, zeigten in Paris ihre Kollektionen.
Die gebürtige Kärntnerin Michaela Bürger, Absolventin der Modeklasse an der Angewandten Kunst in Wien unter Raf Simons, lebt und arbeitet schon so lang in Paris, dass sie kaum mehr als Teil der heimischen Szene zu bezeichnen ist. Parallel zu ihrer Herbstkollektion – Bürger spezialisierte sich erfolgreich auf Strick – suchte sie nun neue kreative Herausforderungen.
„Mir ging es um neue Energie, die in einer Kooperation entstehen kann“, erklärt sie die Hintergründe der Zusammenarbeit mit Schmuckdesignerin Michelle Elie. Erst im Jänner dieses Jahres fanden die beiden zueinander und entwickelten hurtig die Strickobjekte der Serie „The Protectors“. Fotografiert wurde das Lookbook in Sarajevo, in der Umgebung lässt Michaela Bürger unter anderem stricken: „Das war auch ein Hintergedanke, dass ich als Auftraggeberin den Frauen, die für mich stricken, Schutz biete.“
Gut etabliert hat sich auch der von der Austrian Fashion Association mit Partnerorganisationen aus Berlin und Zürich organisierte DACH-Showroom: Aus Wien sind Labels wie Wendy Jim, GON, Wubet, Jana Wieland und Astrid Deigner vertreten, die gemeinsam mit Mitstreitern aus Deutschland und der Schweiz für internationale Buyer attraktive Positionen anbieten. Das Ansinnen ist nicht so sehr, den länderübergreifenden Kulturraum als homogene Größe im Designbereich zu etablieren, wenngleich ein solcher überregionaler Zusammenhalt für potenzielle Interessenten aus Übersee durchaus als Argument überzeugen mag. Starke Positionen. Eigenständige Auftritte auf Messen wie der Premi`ere Classe oder in den schön gelegenen Räumen der Außenhandelsstelle Advantage Austria absolvierten Wiener Labels wie Rosa Mosa, Eva Blut, Sagan Vienna und manch andere mehr. Auch wenn kein heimisches Label derzeit eine Laufstegpräsentation ausrichtet, sind Designer aus Österreich weiterhin gut in Paris vertreten.