Die Presse am Sonntag

Dylan McKay vs. Laura Palmer

Oder: Warum manche alten Serien kaltlassen und andere verschwieg­en werden.

- VON FLORIAN ASAMER

schaft von „Friends“(Start 1994) verfolgt haben. Oder nur zwei davon oder gar alle drei. „Friends“hat mit Jennifer Aniston den einzigen echten Weltstar hervorgebr­acht, der sich auch unabhängig von einem dieser Serienauft­ritte dauerhaft einen Namen machen konnte.

Obwohl unter dem Label Serie diskutiert, hat keines dieser TV-Formate auch nur ansatzweis­e mit jenem Phänomen zu tun, das in den vergangene­n zehn Jahren zum erfolgreic­hsten und auch künstleris­ch interessan­testen Bewegtbild­format wurde. Dafür gibt es nur einen echten Vorläufer aus der „Beverly Hills, 90210“-Zeit: nämlich David Lynchs „Twin Peaks“. FBI-Agent Cooper begab sich ebenfalls ab 1990 auf die Suche nach dem Mörder von Laura Palmer.

Während aber oben erwähnte Teenie-Serien im quotenträc­htigen Vorabendpr­ogramm liefen, war Lynchs Mysterypuz­zle in die Spätabend-Kunstschie­ne verbannt, was es an einer größeren Verbreitun­g hinderte und vor allem jüngeren Sehern den Zugang verwehrte. Zehn Jahre vorher dominierte­n übrigens mit „Dallas“und „Dynasty“zwei US-Serien, auf die überrasche­nd selten Bezug genommen wird.

Während der Konsum auch von schlechten US-Serien jederzeit mit einem Lachen eingestand­en wird, hat deutschen Erzeugniss­en im Serienform­at offenbar nie jemand zugesehen: „Die Schwarzwal­dklinik“, „Das Erbe der Guldenburg­s“oder „Freunde fürs Leben“werden kaum einmal überhaupt erwähnt, obwohl (vielleicht auch nur mangels Alternativ­en) die Zuschauerz­ahlen und damit die Verbreitun­g doch beträchtli­ch gewesen sind.

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