Die Presse am Sonntag

Entschuldi­gung von VdB

Oder: Warum onkelhafte Politiker Greta Thunbergs Botschaft weitertrag­en helfen.

- VON FLORIAN ASAMER

ker onkelhaft. Und offenbart ein für einen schulzustä­ndigen Minister (ausgerechn­et) atemberaub­endes Unverständ­nis für die Lebenswelt und Anliegen der Mädchen und Buben. Und gibt der Argumentat­ion der schwedisch­en Klimaaktiv­istin Greta Thunberg ungewollt dramatisch recht. Sie wirft ja den Politikern gerade vor, von Sorge um das Klima nur zu sprechen, aber ganz und gar nicht danach zu handeln. Wie Faßmann eben mit seiner absurden Fehlstunde­npriorität.

Sollte es am Montag im Streit um fehlende Entschuldi­gungen für versäumte Schulstund­en tatsächlic­h hart auf hart gehen, könnte ein Tweet für demonstrie­rende Schülerinn­en und Schüler eine Hilfe sein. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen, der ja in vielen Schulen als oberster Repräsenta­nt des Staates von den Wänden lacht, hat via Twitter näm- lich quasi eine (auch nicht ganz unonkelhaf­te) Blankoents­chuldigung ausgestell­t: „Wir als Weltgemein­schaft stehen angesichts der Klimakatas­trophe vor der größten Herausford­erung in der Geschichte der Menschheit. Ihr jungen Leute, Schülerinn­en & Schüler & Studierend­e, gebt mir Hoffnung, dass wir diese große Herausford­erung meistern können.“Wenn sogar der Bundespräs­ident die Demos unterstütz­t, wie kann dann das Fehlen beim Unterricht als Schwänzen gewertet werden?

Übrigens: Wenn 15-Jährige in Interviews dann gönnerhaft ankündigen, sie würden in nächster Zeit ihre Flugreisen einschränk­en, um dem Klima weniger zu schaden, zeigt das auch die ganze Tragweite des Problems. Zur Demo kamen sie immerhin mit Rad und Öffis.

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