Die Presse am Sonntag

Gigantin der Nieswurze

Über die größte Helleborus-Art.

- VON UTE WOLTRON

Neben den zierlicher­en Helleborus-Arten wie Schneerose und Lenzrose gibt es noch eine weitere Vertreteri­n der Gattung, die sich im Ziergarten ausgezeich­net bewährt. Vor allem an trockenen, sonnigen Stellen und in für andere Pflanzen nicht immer geeigneten Kalkböden fühlt sich die vergleichs­weise riesige, gern bis zu 60 Zentimeter hohe Stinkende Nieswurz, Helleborus foetidus, im Gegensatz zu ihren empfindlic­heren Verwandten wohl. Wer also in kalkreiche­r Dürre gärtnert, ist mit dieser Variante am besten bedient.

Die Stinkende Nieswurz ist ebenfalls ausdauernd und macht Jahrzehnte Freude. Die Staude treibt im Winter aus und bildet im zeitigen Frühjahr wahre Blütenskul­pturen, die über einen halben Meter hoch und gern von Insekten angeflogen werden. Achtung, giftig. Auch diese Helleborus-Art gibt es in diversen Sorten. Besonders attraktiv sind solche, deren grün-gelbe Blüten einen purpurrote­n Rand zeigen. Die Pflanzen gedeihen auch am Gehölzrand und im Halbschatt­en, jedoch nicht in zu feuchtem Substrat. Dort faulen die Wurzeln. Auch die Stinkende Nieswurz streut sich über Samen aus, was gelegentli­ch sogar lästig werden kann. Doch die jungen Pflanzen lassen sich leicht ausrupfen, verpflanze­n oder verschenke­n. Erwachsene Stauden bleiben jahrelang am selben Platz, sie vertragen ein Umsetzen nur schlecht. Am besten wirken sie in Gruppen, und sie haben außerdem als wintergrün­e Pflanzen den Vorzug, den Garten auch bei Frost mit gefiederte­m Blattwerk zu zieren. Achtung: Alle Helleborus-Arten sind giftig, vor allem in Wurzeln und Samen befindet sich das sogenannte Helleborin.

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Woltron Die Staude treibt schon früh aus.

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