Balkonien in jeder Jahreszeit
Die grün-bunte Oase des Sommers kann auch im Winter eine Augenweide sein.
Balkongärtnern ist eine spezielle Passion, wie wir Kübel- und Topfgärtnerinnen und -gärtner wissen. Ein überschaubares Areal hat seine Vorteile. Jedes Stückchen Platz will ausgekostet und mit Pflanzen bestückt werden, wobei es zwei grundsätzliche Philosophien dazu gibt. Die Jahreszeitengärtner setzen im Frühjahr die Einjährigen in ihre Balkonkistchen und Tröge. Auch gut, denn Petunien, Vanilleblume und all die anderen blühen reichlich, so als wollten sie in dieser einen Saison ihres Daseins alles geben.
Die möglicherweise interessantere Variante ist jedoch die, hauptsächlich auf Mehrjährige zu setzen und das Gärtchen in luftiger Höhe ab dem Frühjahr mit Einjährigen gegebenenfalls noch ein wenig aufzumotzen. Letztere Variante hat den Vorteil, dass man auch im Winter einen erbaulichen Anblick genießen kann, und, nicht zuletzt, macht sie deutlich weniger Arbeit.
Mehrjährige für den Balkon müssen gut und der Größe und Besonnung des Ortes entsprechend gewählt werden. Kleinwüchsige Schlitzahorn-Arten für den Halbschatten, ausdauernde Stauden wie Lavendel, Glockenblume, Storchschnabel für sonnigere Bereiche. Die Auswahl an Pflanzen ist riesig. Frauenmantel, Blaukissen, alle Hauswurzen, Mauerpfeffer und Fetthennen, winterharte Gräser und Kleinsträucher, wie Zwergflieder, Bartblume und kleinwüchsige Rosen. Die Kombination mehrjähriger und einjähriger Pflanzen ist in jedem Fall empfehlenswert, denn sie spart einerseits Arbeit und bringt andererseits Abwechslung. Bedenken Sie dabei nicht nur die Kombination von Blütenfarben und Blütezeiten, sondern auch Blattformen und Blattfarben und vergessen Sie niemals, auch Duftpflanzen in Ihre Arrangements zu mischen.
Apropos Arrangements: Nicht nur einzelne, sondern gleich eine passende Gruppe von Pflanzen in ein großes Gefäß zu setzen ist viel spannender und attraktiver als eine Topfansammlung vieler Solitäre. Zu guter Letzt noch zwei Tipps: Frostgefährdete Gefäße müssen unbedingt auf kleine Füße gestellt werden, damit der Topfboden auf dem Untergrund nicht anfriert und das Gefäß zerspringt. Dafür reichen auch schmale Holzbrettchen. An frostfreien Tagen erfolgt die einzige Pflegemaßnahme des Winters, doch die ist elementar. Vergessen Sie niemals auf das Gießen. Denn die meisten Balkonpflanzenopfer fordert nicht der Frost, sondern der Durst. Gegossen wird strikt nur an frostfreien Tagen, dann kann nichts mehr passieren.