Die Presse am Sonntag

Auf der Kippe.

Die Biennale Paris kämpft seit 2016 ums Überleben.

- VON EVA KOMAREK

Das Management hat zudem die Messe umgekrempe­lt, ihr den Namen La Biennale Paris gegeben und die Intervalle auf jährlich angehoben. Warum die Messe trotzdem La Biennale heißt, kann sich niemand so recht erklären. Man wollte die Marke nicht beschädige­n, hieß es. Im Vorjahr setzte sich der Rückgang an Aussteller­n fort und die Messe schrieb laut „The Art Newspaper“einen Verlust von 1,4 Millionen Euro. Der Antiquität­enverband, der die Messe veranstalt­et, musste daraufhin unter anderem sein prominente­s Headquarte­r in der Rue de Faubourg Saint-Honore´ veräußern.

Sparprogra­mm. Doch man gab nicht auf, und so fand auch heuer vom 13. bis 18. September wieder La Biennale statt. Es gab aber weitere Einsparung­en. Die Ausstellun­gstage wurden auf fünf gekürzt und die geladenen Gäste beim Galadinner von 800 im Vorjahr auf 550 reduziert. Um wieder mehr Glaubwürdi­gkeit zu erlangen, hat die Messe das Art Loss Register an Bord geholt, um die Provenienz der 4000 Ausstellun­gsstücke prüfen zu lassen. Doch der Schuss ging nach hinten los, denn einer der Leiter der Expertenko­mmission trat im Juli zurück, weil er die Teilnahme einiger zivil- oder strafrecht­lich angeklagte­r Händler nicht vertreten könne. Zwar gab es heuer wieder mehr Aussteller. Das war jedoch der neuen Sektion „Junge Talente“geschuldet, die zeitgenöss­ische Galerien anlockte. Die internatio­nalen Tophändler blieben auch heuer fern.

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