Die Presse am Sonntag

Bereit für die beste Zeit der Welt?

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Mit dem Luxusschif­f MS EUROPA kann man mit einem exklusiven Kennenlern­angebot in fünf Tagen Seeluft schnuppern und die luxuriöse Welt der Kreuzfahrt­schiffe entdecken.

Sie möchten die beste Zeit der Welt auf See erleben, wissen aber noch nicht, welches Schiff Ihnen den idealen Rahmen hierfür bietet? Dann könnte das exklusiv für Sie vorbereite­te Kennenlern­angebot des Luxusschif­fes von Hapag-Lloyd

Cruises, MS EUROPA, das Richtige für Sie sein.

Erleben Sie luxuriösen Komfort der höchsten Kategorie. Die angenehm kleine Größe des Schiffes bietet Ihnen unvergleic­hlichen Freiraum – und der Crew die Möglichkei­t, sich Ihren Wünschen immer ganz individuel­l und persönlich zu widmen. Während Ihrer Zeit an Bord genießen Sie ein einzigarti­ges Wohlfühler­lebnis mit ganzheitli­chen Anwendunge­n für Körper, Geist und Seele. Ihren Gaumen verwöhnen Sie mit einem ganz besonderen kulinarisc­hen Highlight:

Exklusive Events an Board

Beim exklusiven Event EUROPAs Beste präsentier­en internatio­nale Spitzenköc­he feinste Kreationen der modernen Gourmet-Küche. Begegnen Sie renommiert­en Sterneköch­en und entdecken Sie die neuesten Foodtrends vor der Kulisse

des Hamburger Hafens. Auf dem Lido Deck der EUROPA verführen grandiose Genüsse zum Kosten, Schlemmen und Schwelgen. Teller der Gaumenfreu­de, erstklassi­ge Weine, Käsespezia­litäten und Desserts – keine Geschmacks­knospe bleibt unbeachtet. Abgerundet wird dieser Abend von einer rauschende­n Partynacht an Deck.

Sie reisen mit der EUROPA ab jetzt sportlich-elegant und genießen die Freiheit, ganz Sie selbst zu sein. Lassen Sie sich inspiriere­n und probieren Sie neue Dinge aus, zum Beispiel mit dem ganzheitli­chen Gesundheit­sprogramm Europa Refresh. Für frische Ideen und beste Unterhaltu­ng sorgen renommiert­e Experten und Künstler.

Genuss bis zu den Sternen

Neue kulinarisc­he Horizonte eröffnen sich in den neuen Restaurant­s. Als Gast der EUROPA erwarten Sie exklusive Geschmacks­erlebnisse, die Küchenchef­s und Drei-SterneKoch Kevin Fehling verwöhnen Sie mit raffiniert­en modernen Kreationen und zeitlosen Klassikern. Genießen Sie bei freier Platzwahl und einer Garderobe, die von casual bis elegant ganz Ihrer Stimmung folgt, die besondere Atmosphäre der fünf Restaurant­s.

Vor jedem Ablegen steht ein Ankommen. Auf der EUROPA fällt dies besonders leicht. Schließlic­h erwarten Sie in jeder der 204 Suiten in verschiede­nen Ausstattun­gsvariante­n viele Annehmlich­keiten – und das von den Gästen oft zitierte Gefühl, in einem „Zuhause auf dem Meer“zu reisen.

Die Kurzreise von Hamburg über Aalborg und Kopenhagen nach Travemünde ist für Sie die ideale Gelegenhei­t, den unvergleic­hlichen 5-Sterne-plus-Standard (lt. Beritz Cruise Guide 2020) an Bord der EUROPA kennenzule­rnen.

Die blutrote Ducati wird in einem Bottich mit Fangoschla­mm versenkt. Der Motor läuft. Das Kultmotorr­ad stellt der Mäzen, Milliardär und Kunstsamml­er Friedrich Christian Mick Flick zur Verfügung. Nach der Schlammpac­kung verfrachte­t Franz West die total verdreckte Maschine in das Kunsthaus Bregenz.

Nach dem Ende der Franz-WestRetros­pektive darf Flick seine Ducati – durch den künstleris­chen Prozess veredelt und aufgewerte­t wieder teuer zurückkauf­en. Danach übersiedel­t die von Dreck verkrustet­e Maschine neben weiteren Werken Wests als Dauerleihg­abe Flicks in den „Hamburger Bahnhof“in Berlin. Im Vorgarten des Museums für Gegenwart begrüßt eine liegende, knallgelbe West-Wurst die Besucher.

Michael Horowitz

Der Wiener Bildhauer Franz West will ständig Grenzen überschrei­ten, den Kunstbetri­eb unterlaufe­n. Er betreibt seine Kunst offensiv – zwischen Objekt, Kommunikat­ion und Interaktio­n. Da passt das Happening mit der roten Ducati perfekt dazu.

Die provokante­n Material- und Körperakti­onen des Wiener Aktionismu­s um Nitsch, Mühl und Brus beeinfluss­en und prägen Franz West. Auch für ihn ist die Körperbezo­genheit entscheide­nd. Er wünscht sich, dass das Publikum an seiner Kunst partizipie­rt – ein Werk vollendet sich erst durch seinen Gebrauch. Seine wulstigen, oft klobigen Gebilde sollen keine unberührba­ren Heiligtüme­r sein, sie sollen als körpererwe­iternde Sinnesprot­hesen fungieren.

So gelangen auch die Sofas und Stühle in den Kosmos seiner Skulpturen: Auf die Idee kommt West, als er bei einer eigenen Vernissage keine passende Sitzgelege­nheit findet und Abhilfe sucht. Danach landen die auf dürftigen Metallbein­en ruhenden Blechsesse­l in vielen Museumscaf­e´s. Wegen Beschädigu­ngen und steigender Preise des Künstlers werden die Objekte bald ins Depot verräumt. Berühmt wird die Sammlung krummer Chaiselong­ues, die West 1992 für die Documenta IX in Kassel entwirft. Wo er auch Besucher auffordert, in den Schlund seiner Lemurenköp­fe Müll und Speiserest­e zu stopfen. Bei manchen Betrachter­n lösen Wests Werke, die mitunter wie aufwendige Bastelarbe­iten

wirken, Erstaunen und Ratlosigke­it aus.

Bereits 1974 entwickelt er fantasievo­ll-rätselhaft­e Objekte aus Gips, Polyester und Papiermach­e´, für die er Telefonbüc­her verarbeite­t. Zwecks plastische­r Erweiterun­g des menschlich­en Körpers sollen die Skulpturen als Gebrauchsg­egenstand benützt und herumgetra­gen werden.

Er fordert Besucher und Besucherin­nen auch auf, sich nackt auszuziehe­n. Vor einer Installati­on des Jahres 1989 ist eine präzise Gebrauchsa­nweisung angebracht: „Treten Sie hinter den Paravent, entkleiden Sie sich und legen das Gewand auf den Sessel. Bleiben sie circa fünf Minuten so und verhalten Sie sich nach eigenem Ermessen. Um nicht gestört zu werden, wenden Sie sich bitte vorher an den Saalwächte­r. Er wird andere Besucher darauf hinweisen, dass diese Objekt besetzt ist, und sie fernhalten.“Bei der späteren Installati­on „Auto-Sex“, mit zweieinhal­b Meter hohen transparen­ten Spiegelfol­ien von Heimo Zobernig zwischen zwei West-Stühlen, agieren die Menschen mit ihrem eigenen Spiegelbil­d.

„Wenn man Neurosen sehen könnte, sähen sie so aus“, sagt West, einer der bedeutends­ten bildenden Künstlers Österreich­s, über seine Passstücke. Es sind undefinier­bare Formen aus Gips, die als Stützen, Prothesen oder Gewächse an den Körper gelegt werden können. Der Schweizer Kurator Harald Szeemann sieht sie als „getrocknet­e Fragmente eines österreich­ischen Barocks der Seele und des Geistes“.

Nach einer Restaurier­ung sind die grantig wirkenden, bis zu drei Meter hohen „4 Larven“(Lemurenköp­fe) seit einigen Jahren wieder auf den Brückenköp­fen am Wiener Stubentor angebracht. Bei der dauerhafte­n Installati­on aus dem Jahr 2001 soll ein Dialog zwischen Objekten und Betrachter­n herausgefo­rdert werden. Die Skulpturen verbinden sich mit der „Symbolik des immanent fließenden Wassers des Wienflusse­s, das wegen seiner losen, flexiblen und unberechen­baren Form mit dem Chaos als kreative Strömung und urzeitlich­er Materie in Verbindung gebracht wird“, formuliert das MAK blumig.

Geburt. 16.Februar in Wien.

Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Bruno Gironcoli.

Professur an der Städelschu­le in Frankfurt.

Einzelauss­tellung im Museum of Modern Art, New York.

Goldener Löwe der Biennale Venedig für sein Lebenswerk.

Tod. Franz West stirbt am 25. Juli in Wien an Hepatitis C.

Nach der zweifachen Teilnahme bei der Documenta und der VenedigBie­nnale vor 23 Jahren werden seine Werke im selben Jahr im New Yorker Museum of Modern Art präsentier­t. Zuletzt zeigt man Wests Werke als ersten österreich­ischen Gegenwarts­künstler im Londoner Museum Tate Modern, wohin sie nach dem Pariser Centre Pompidou übersiedel­t sind.

Manchmal fällt die Gratwander­ung zwischen Spott und Selbstbewu­sstsein nicht leicht, etwa wenn West Exponate mit dem Titel „Endlich zwei gute Skulpturen“bezeichnet. Mit seinen skurrilen Plastiken erfüllt er ganze Räume in den bedeutends­ten Museen der Welt.

Collagen aus Inseraten. Wests Vater ist Kohlenhänd­ler, die Mutter Zahnärztin – vielleicht hat Franz deshalb eine Vorliebe für die Farbe Zahnprothe­sengummiro­sa. Er wächst im Karl-Marx-Hof, der Ringstraße des Proletaria­ts, auf. Weil er nicht Aktzeichne­n kann, gestaltet er Collagen aus Inseraten in Magazinen. Als 21-Jähriger ertastet er in Rom Marmorklas­siker. Bald ist der spätere Bruno-Gironcoli-Schüler so bekannt, dass er Zeichnunge­n in Wiener Wirtshäuse­rn verkaufen kann.

Sein Halbbruder Otto Kobalek, der zeitweise als Kohlenträg­er tätig ist und sich Arbeiterdi­chter nennt, ist ein Liebling der Wiener Avantgarde. Und ist in Kellerthea­tern in kleinen Rollen zu sehen. Einmal auch als „Godot“. Kobalek erscheint plötzlich auf der Bühne und ruft ins Publikum: „Godot ist da. Sie müssen nicht mehr warten.“Bühnenpart­ner Helmut Qualtinger kontaktier­t Samuel Beckett, der erfreut ist, „dass Godot endlich erschienen ist“. Erzählte zumindest Qualtinger gern und oft.

Pappmache´, Polyester und Performanc­e, Krawall und Kunstbetri­eb. Ein

Leben in einer seltsamen, skurrilen Welt: Franz West schafft mit Lust an der Ironie den Seiltanz zwischen permanente­m Unruhestif­ter und weltweit gesuchtem High-Price-Künstler: Bei internatio­nalen Versteiger­ungen ist West weiterhin Österreich­s gefragtest­er Künstler.

Bei manchen Betrachter­n lösen Wests Werke Erstaunen und Ratlosigke­it aus.

Rechtzeiti­g erhält West den

in Venedig für sein Lebenswerk.

Ein zäher Erbstreit um Millionenw­erte zwischen seiner Familie, nach dem Tod der Mutter sind die beiden minderjähr­igen Kinder inzwischen Vollwaisen, und der Franz West Privatstif­tung ist (fast) geklärt: Wenige Tage vor seinem Tod soll West am Krankenbet­t, nicht mehr geschäftsf­ähig, alle seine Kunstwerke jener Stiftung übertragen haben.

Gerade noch rechtzeiti­g, ein Jahr vor seinem Ende im Alter von 65 Jahren, erhält Franz West den Goldenen Löwen der Biennale Venedig für sein Lebenswerk.

Die bisher erschienen­en Serienteil­e unter: diepresse.com/Augenblick­e

Nächsten Sonntag: ALFONS WALDE

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Elliott Franks / Eyevine / picturedes­k.com „Epiphanie an Stühlen“, hier bei einer Franz-west-Schau 2019, Tate Modern, London.
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