Holodeck
EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGIEALLTAG
in Kollege hat mich vor Weihnachten über Sinn und Unsinn der Auto-Apps befragt. Er hält das Steuern von Autos für ziemlich nutzlos.
Zugegeben, im Alltag braucht man die App auch nicht wirklich oft. Wie oft sucht man sein Auto schon auf einem riesigen Parkplatz. Für die Standheizung gibt es eine eigene Fernbedienung, die fast 100 Meter weit reicht. Das Auto in der Früh anzuheizen ist damit schneller erledigt als mit der App. Allerdings, beim Skifahren ist es recht fein, bei der letzten Abfahrt das Auto schon von der Bergstation aus über die App aufzuheizen, damit die Kinder nicht frieren müssen. Ich weiß, keine alltägliche Situation.
Es gibt aber Fälle, in denen ein App-ge
Schlüssel vergessen, verlegt oder im Kofferraum.
derApp lässt das Auto aufsperren. steuerter Wagen dann doch recht praktisch ist und Zeit und Geld sparen kann. Hyundai bietet mit „Bluelink“in der 2020er Modellgeneration des Kona und Ionic nun auch die Smartphonesteuerung an. Die Koreaner werben im Fernsehen damit so: Ein Mann ist irgendwo am Meer auf Urlaub und hat vergessen, sein Auto, das daheim steht, abzuschließen. Ein Wischer in der App und der Wagen ist zu. Lieb.
Da fällt mir aber eine Geschichte ein, die eine befreundete Familie vergangenen Sommer erlebt hat. Die Frau meines Freundes macht mit ihrem Patenkind über das Wochenende einen Kurztrip nach Italien ans Meer.
Am Tag der Abre ise pa ssiert
das Unglück. Das Auto ist zugesperrt. Der Kofferraumdeckel ist aber noch offen. Die letzten Koffer werden ins Auto gepackt. Deckel zu und fertig ist das Malheur. Das Auto ist versperrt, aber der Schlüssel liegt im Kofferraum. In Italien ist Feiertag und die Werkstätten sind geschlossen.
Nach langem Hin und Her gibt mein Freund auf, er setzt sich mit dem Zweitschlüssel in sein Auto und braust vier Stunden lang nach Süden, um den Wagen seiner Frau aufzusperren.
Sie sehen. Hätte mein Freund ein smartes Auto, hätte er es mit der App von daheim aus aufsperren können.