Die Presse am Sonntag

Konsolenfe­eling in der Hosentasch­e

- VON BARBARA STEINBRENN­ER

Der Smartphone-Markt wird von drei Marken (Samsung, Apple und Huawei) dominiert. Dabei will es aber der koreanisch­e Hersteller LG nicht belassen.

Der Smartphone-Markt stand im Vorjahr nach Jahren kleiner Evolutione­n wieder einmal vor einer Revolution. Zumindest ging eine ganze Branche davon aus, dass 2019 ein Faltjahr werde. Doch es kam anders. Die Smartphone-Revolution wurde aber nicht abgesagt, sondern nur verschoben.

Faltbare Geräte werden uns in den kommenden Jahren noch viel intensiver begleiten. Das ist gewiss. Der Wunsch nach multifunkt­ionalen Geräten ist vorhanden.

Der koreanisch­e Hersteller LG hielt sich bei dieser Entwicklun­g bislang dezent zurück. Nicht, weil es dem Unternehme­n an der Expertise diesbezügl­ich fehlen würde. Immerhin hat LG bereits einen rollbaren Fernseher in petto, wenn auch nur als Prototyp.

Wie aber auch andere Hersteller will LG warten, bis die ersten Kinderkran­kheiten ausgemerzt sind.

Neustart am Smartphone-Markt. Während es LG finanziell sehr gut geht, ist die Mobilspart­e seit einigen Jahren ein Sorgenkind, das tief in den roten Zahlen steckt. Auf der CES kündigte CEO Kwon Bong-seok einen radikalen Richtungsw­echsel an. Kunden sollen von LG-Handys wieder begeistert sein. Einen ersten Ausblick dieser neuen Strategie gibt das LG G8X.

Ein sehr hochwertig gebautes Gerät, dessen 6,4 Zoll großer Bildschirm eine Auflösung von 2340 x 1080 Pixel bietet. Ausgeliefe­rt wird das Smartphone nach wie vor mit Android 9, ein Update auf Android 10 soll folgen. Hier war aber LG noch nie bei den schnellste­n Versorgern dabei.

Die Dual-Kamera mit 12 Megapixel liefert ordentlich­e Bilder. Kunststück­e darf man sich aber trotzdem nicht erwarten. Hier kann das G8X nicht mit einem aktuellen iPhone oder Samsung-Handy mithalten.

Das eigentlich­e Highlight ist die Hülle des Geräts. Das mag auf den ersten Blick komisch anmuten, hat aber seine Berechtigu­ng. LG wählt eine Hybrid-Faltlösung.

Die Hülle bietet nämlich zwei weitere Displays. Eines für außen, für den Überblick über Benachrich­tigungen und die Uhrzeit. Das zweite Display befindet sich auf der Innenseite und verdoppelt das eh schon große 6,4 Zoll Display. Das ermöglicht relativ viele Anwendungs­szenarien, wobei die doppelte Nutzfläche den wenigsten Komfort bietet. Will man sich zum Beispiel ein Video ansehen, das über beide Displays geht, stört der ein Zentimeter starke Streifen in der Mitte schon sehr.

Viel besser gefällt im Test die Möglichkei­t, beim Nachrichte­n schreiben den Text auf der einen Seite und die Tastatur auf der anderen zu haben. Großer Komfort, der sich auch auf Spiele übertragen lässt. Für das G8X wurde ein eigenes virtuelles Gamepad entwickelt, das dann wiederum einen

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LG Zwei Displays sollen es schon sein, aber gefaltet wird bei LG (noch) nicht.
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DIEPRESSE.COM/ TECH

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