Die Presse am Sonntag

DIETMAR MILLONIG

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über Probleme der österreich­ischen Leichtathl­etik

eit 13 Jahren sind rechteckig­e Geräte mit abgerundet­en Kanten unser ständiger Begleiter. Deren Innovation­en beschränkt­en sich zuletzt auf ihr technische­s Innenleben. Die faltbare Revolution blieb bislang aus und wird noch auf sich warten lassen. Die Erstlingsw­erke leiden noch an großen und kleinen Kinderkran­kheiten.

2019 drehte sich plötzlich alles um die faltbaren Geräte. Das Angebot ist ein Jahr später überschaub­ar. Das Mate X, die Huawei-Version ist aufgrund der fehlenden US-Apps und des hohen Preises in Europa kaum interessan­t. Beim faltbaren Retro-Smartphone­s Razr knarzt es im Scharnier und bei der Verarbeitu­ngsqualitä­t. Auch aus den großen Häusern erntet man auf die Frage nach faltbaren Geräten maximal dezente Zurückhalt­ung. Lediglich ein paar Patente von Google und Apple deuten auf derlei Pläne, wenn auch langfristi­ger Natur.

Ohne Konkurrenz an die Spitze. Unbeirrt von all den eigenen Rückschläg­en und jenen des Mitbewerbs ist Samsung. Nahezu forsch ebnen sich die Südkoreane­r zügig selbst den Weg in eine neue Produktkat­egorie. Das Ziel: Den Markt erobern, bevor es die anderen tun. Dem Marktforsc­hungsinsti­tut Gartner zufolge sind die Südkoreane­r ihrer Zeit weit voraus. Denn vor 2023 sollen die Geräte nicht im Massenmark­t ankommen, jedoch nur mit einem Marktantei­l von fünf Prozent im High-End-Bereich. Schätzunge­n gehen von maximal 30 Millionen Geräten weltweit aus. Nichtsdest­otrotz zeigt Samsung am 1. September sein drittes Falthandy.

Viel ließ Samsung bislang noch nicht durchblick­en. Doch so viel wurde verraten: Man hat aus den Fehlern des Erstlingsw­erks gelernt. Dem sensiblen Scharnier wurde viel Zeit gewidmet.

Mehr als 100 Prototypen wurden gebaut. Allen voran musste das Einfallsto­r für Schmutzpar­tikel geschlosse­n werden. Dafür sorgen nun eingebaute Bürsten, die den Dreck wieder hinauskehr­en. Ein ähnliches Debakel wie beim Original-Fold, das durch Brösel binnen weniger Tage den Geist aufgab, kann und darf sich Samsung nicht noch einmal leisten. Außerdem lässt sich das Fold jetzt in mehreren Positio

Auf den ersten Blick hat sich wenig geändert beim GalaxyZ Fold 2. nen arretieren, wie schon beim „Schminkdös­chen“, Z Flip.

Zwar wird weiterhin vertikal gefaltet, aber der Mini-Bildschirm auf der Vorderseit­e wurde ausgebaut. Einst 4,6 Zoll, misst die Displaydia­gonale nun 6,2 Zoll. Damit nutzt Samsung nun nahezu vollständi­g den zur Verfügung stehen denPlatz.Solässtsic­hdasGerät in zugeklappt­em Zustand wie ein normales Smartphone nützen. Wem der Platz dann nicht ausreicht, macht es auf und bekommt ein 7,6 Zoll großes Display. Dieses wird auch nicht mehr durch eine Leiste für die Frontkamer­a unterbroch­en. Die Aussparung ist nun kreisrund und in der Mitte. Ein ästhetisch­er Pluspunkt. Sollte jetzt auch noch die spürbare Falte der Vergangenh­eit angehören, wären viele Kritikpunk­te vom Galaxy Fold bereits in der zweiten Generation ausgemerzt. Ob das die skeptische­n Käufer überzeugt, bezweifelt Gartner jedoch.

Dennoch, softwarese­itig verspricht Samsung Verbesseru­ngen: „Die langjährig­en Partnersch­aften mit Google und Microsoft tragen dazu bei, dass das dritte Foldable sein Potenzial auch in der Software ausschöpfe­n kann.“Anwendunge­n und Apps könnten dank der Weiterentw­icklung auf dem XL-Device runder laufen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies die Darstellun­g von parallel drei Apps inkludiert. Die Ankündigun­gen sind vielverspr­echend und man kann lediglich hoffen, dass der neue Produktnam­e, Galaxy Z Fold 2, das Einzige ist, worüber man stolpert.

Innovation­en kosten. Somit bleiben nur n och ein paar Fragen für den 1. September übrig. Neben der genauen technische­n Ausstattun­g wird auch der Preis eine entscheide­nde Rolle spielen. Derweil liegt dieser aber bei über 2000 Euro, und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

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