Holodeck
EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGIEALLTAG
anke für die vielen E-Mails zur letzten Kolumne. Mit den vielen AppTipps beladen fuhr ich also diese Woche nach Leogang. Ein Leser hat mich gewarnt, Leogang sei das Mekka der Mountainbiker und weniger das der Wanderer. Genau deshalb fuhr ich mit Freunden und zehn downhillverrückten Teenagern dorthin. Die Idee war, während die Jugendlichen sichaufdenTrai ls austobten, die meistempfohlene Wander-App namens „Bergfex“auszuprobieren. Geplant war das am Freitagnachmittag. Es kam dann aber ganz anders.
Alles begann damit, dass der Berg von Besuchern ziemlich gestürmt wurde. Kein Wunder bei Traumwetter. Ausgemacht war, dass sich unsere gesamte Gruppe zum Mit
„bergfex“ist bei Wanderern eine beliebte App.
die Trails sinderfasst. tagessen auf der Mittelstation trifft, um noch rechtzeitig einen Tisch zu ergattern.
Das Problem: Die Schlange an der Talstation der Asitzbahn um 11.30 Uhr war enorm lang. Also fuhr ich rüber zur Steinbergbahn, der zweiten Gondel, die auf den Berg fährt. Dort war nichts los. Die Steinbergbahn fährt aber nur zur Bergstation. Um zum Treffpunk tzukom men, musste ich zur Mittelstation der Asitzbahn.
Ich zückte also das Handy und schaute bei „Bergfex“nach, ob es eine normale Straße oder einen Weg zur Mittelstation gibt. Denn der Biker-Trail, der dorthin führt, ist für mich viel zu schwer. Die App zeigte auch einen Weg an, Fahrräder sind dort aber verboten. Logisch irgendwie. Eine in der App nicht verzeichnete Forststraße erkannte zwar eine andere empfohlene App namens „Mapy.cz“, doch endete diese Straße irgendwo im Wald.
Mir blieb nichts anderes übrig, als mein 24-Kilo-E-Bike irgendwie neben dem Downhill-Trail für Superprofis runterzuschieben, und selbst das ging nicht ohne Blessuren und ein kaputtes Schaltwerk vonstatten. Endlich völlig entnervt auf der Mittelstation angekommen, waren die anderen fertig zum Abmarsch. Erst da kam mir die Idee, dass ich ja einfach mit der Asitzbahn von der Berg- zur Mittelstation hätte runterfahren können. Nicht mein Tag.