MATTHIAS KATT
werde. Die Horrorvision der Netzbetreiber und Versorger sind viele kleine private Inseln, die Strom handeln und tauschen, eigene Netze aufbauen oder bei Überschuss unkontrolliert ins öffentliche Netz einspeisen. Die Aufgabe der Netzbetreiber, Schwankungen im System zu vermeiden, würde dadurch deutlich erschwert.
Branche bremst. „Es müssen die gleichen Spielregeln für alle gelten“, betont Strugl. Auch Energiegemeinschaften müssten sich ihrer Wirkung auf das öffentliche Netz bewusst sein und dafür Verantwortung übernehmen. „Es ist nicht ganz so trivial, wie sich das manche vorstellen.“Brigitte Ederer, Sprecherin des Forums Versorgungssicherheit, schlägt in dieselbe Kerbe: „Das Energiesystem der Zukunft braucht Vielfalt“, sagt sie. „Aber auch bei diesen kleinräumigen Strukturen muss die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben.“Zudem müsse sichergestellt werden, dass keine Parallel-Infrastruktur aufgebaut wird.
Die Energieunternehmen plädieren für eine schrittweise Einführung der Energiegemeinschaften. Zunächst sollte Strom nur im kleinen Rahmen, also etwa innerhalb der Nachbarschaft, getauscht werden dürfen. Je höher der lokale Eigenverbrauch, desto eher könne auch Last von den Netzen genommen werden. Die Idee, den Strom innerhalb einer Gemeinschaft quer durch das Land schicken zu wollen, bewirke hingegen das Gegenteil.
Matthias Katt sieht das freilich anders. „Es ist ein Irrglaube, dass irgendjemand allein autark werden kann“, sagt er. „Wir werden immer Netze brauchen.“Und diese seien in Österreich glücklicherweise stark genug. Entscheidend aus seiner Sicht sei es, möglichst viele Menschen für die Idee der Energiewende zu begeistern. Und da sei es nun einmal verlockend, den Solarstrom vom Ferienhaus auf dem Land mit den Kindern in der Stadt teilen zu können statt mit den Nachbarn dort.
Die verringerten Netzgebühren brauchte es dafür in seinen Augen nicht. „Es geht nicht darum, Geld zu
Gründer und CEO der „eFriends“
Die Netzbetreiber fordern, dass die gleichen Spielregeln für alle gelten müssen.