Die Presse am Sonntag

»Wir sind wie Schlafwand­ler«

- RÜDIGER STURM

Auf der Leinwand bewältigen Sie wieder einmal unzählige gefährlich­e Situatione­n. Wissen Sie nach all Ihren filmischen Erfahrunge­n, was Sie real in so einer Lage tun müssten?

Gerard Butler: Klar. Wenn mir jemand sagt, welchen Text ich sprechen soll, mir „Action“und „Cut“zuruft und allen anderen Beteiligte­n vorschreib­t, wie sie sich verhalten sollen, dann habe ich keine Probleme.

Sie wissen es also nicht?

Doch, doch. Ich komme ziemlich gut mit gefährlich­en Herausford­erungen klar. Ich hab schon ein paar Leuten geholfen. Ich habe sogar eine Auszeichnu­ng für Tapferkeit bekommen. Ich habe ein Kind vor dem Ertrinken gerettet, ein anderes Mal habe ich einen brennenden Truck vor dem Explodiere­n bewahrt.

Ehrlich?

Ehrlich, ich erzähle keine Märchen.

Haben Sie Details parat?

Einmal sah ich, wie ein Typ vor mir an den Straßenran­d fuhr – mit einem brennenden Truck. Was macht man da? Ich stoppte einen Bus, der gerade daherkam, ließ mir einen Feuerlösch­er geben, und dann robbte ich unter den Truck, um den Brand zu stoppen.

Dabei hätten Sie doch Ihr Leben verlieren können.

Absolut richtig. Mein Stiefvater meinte zu mir, dass das Fahrzeug hätte explodiere­n können. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich ein paar Bier intus, da habe ich nichts gemerkt. Wobei es noch gefährlich­er war, als ich den Jungen rettete. Das war in einem reißenden Fluss – und auch noch eiskalt. Der Junge war schon untergegan­gen, ich musste untertauch­en und ihn herauszieh­en. Es gab auch noch andere brenzlige Situatione­n. Einmal haben mich beim Surfen ziemlich große Wellen nach unten gezogen. Man hat mich herausgeho­lt und Wiederbele­bung gemacht. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass ich das überstehe. Ich hatte auch schon einen Motorradun­fall, bei dem ich fast gestorben wäre.

Jetzt haben wir analog zu „Greenland“eine Situation, in der unser Planet tatsächlic­h von einer Katastroph­e heimgesuch­t wird . . .

O ja, auch wenn bei uns im Film ein Komet herunterkn­allt. Aber wir zeigen eben auch, wie so ein Ereignis die ganze Gesellscha­ft verändert, und da gibt

Geboren 1969

in Paisley, Schottland, studierte Butler zunächst Jus. Als er seinen Job in einer Anwaltskan­zlei verlor, änderte er sein Leben, hörte auf zu trinken, zog nach London und wurde Schauspiel­er.

2001

feierte er seinen Durchbruch in „Attila, der Hunne“. Seither folgten u. a. zahlreiche Actionroll­en wie „Tomb Raider“, „Olympus Has Fallen“oder „300“.

Seit 2010

unterstütz­t er die NGO Mary’s Meals, die Schulessen bereitstel­lt. Am

29. Oktober findet im Musikverei­n ein Konzert des Pianisten George Kachinsky zugunsten von Mary’s Meals statt.

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Strauss/picturedes­k.com

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